Palästinenser kritisieren Lieberman-Besuch am Patriarchengrab

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat den Besuch des ehemaligen israelischen Aussenministers Avigdor Lieberman am Grab der Patriarchen bei Hebron im Westjordanland am Montag als „Provokation“ kritisiert.

Israels Ex-Aussenminister Lieberman an historischer Stätte in Hebron (Bild: sda)

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat den Besuch des ehemaligen israelischen Aussenministers Avigdor Lieberman am Grab der Patriarchen bei Hebron im Westjordanland am Montag als „Provokation“ kritisiert.

Lieberman, der Chef der ultranationalistischen Partei Unser Haus Israel, hatte sich im Zuge des Wahlkampfs zum Patriarchengrab begeben, das Juden und Muslimen gleichermassen als heilig gilt.

Der Sprecher der Autonomiebehörde, Nur Udeh, sagte, jeglicher israelische Versuch, religiöse Stätten zur „Konfrontation“ zu nutzen, sei „vollkommen unannehmbar“.

Das gelte vor allem für entsprechende Versuche Liebermans, der für seine „Feindschaft“ gegenüber den Palästinensern bekannt sei und für den Bau von jüdischen Siedlungen in den von Israel besetzten Gebieten eintrete.

Lieberman hat vor der Parlamentswahl am 22. Januar ein Wahlbündnis mit dem rechten Likud-Block von Regierungschef Benjamin Netanjahu geschlossen, das der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim Stimmen abjagen will.

Im Patriarchengrab ist gemäss der Überlieferung der Stammvater Abraham beziehungsweise Ibrahim begraben. In dem von den Muslimen Ibrahim-Moschee genannten Heiligtum hatte der jüdische Extremist Baruch Goldstein im Februar 1994 29 betende Palästinenser getötet.

Von israelischer Seite gab es immer wieder Versuche, das Patriarchengrab in Hebron zum schützenswerten historischen Erbe des jüdischen Staaten zu erklären.

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