Vor dem Hauptsitz der UNESCO in Paris ist am Dienstag erstmals offiziell die palästinensische Flagge gehisst worden. Seit Ende Oktober ist das nach vollständiger Unabhängigkeit strebende Autonomiegebiet Mitglied der internationalen Kulturorganisation.
Unter den Teilnehmern der symbolträchtigen Zeremonie, bei der die Flagge in den Farben schwarz, weiss, grün und rot unter den Klängen der Hymne hochgezogen wurde, war am Vormittag auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas. Palästina ist das 195. UNESCO-Mitglied.
Ende Oktober hatte die Generalkonferenz der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur dem umstrittenen Aufnahme-Antrag mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Die Palästinenser hatten erst die UNESCO-Verfassung ratifizieren müssen, um die Mitgliedschaft wirksam werden zu lassen.
Von den grössten Geldgebern hatten unter anderem die USA und Deutschland dagegen gestimmt. Aufgrund ihrer Gesetzeslage haben danach die USA, später aber auch Israel, ihre Beitragszahlungen ausgesetzt und so die UNESCO in eine Finanzierungskrise gestürzt. Die Fehlbeträge machen knapp ein Viertel des bisherigen UNESCO-Jahresbudgets aus.