Wenige Tage nach seiner Einlieferung ins Spital ist der frühere panamaische Machthaber Manuel Noriega wieder entlassen worden. Er sollte noch am Donnerstag zurück in seine Gefängniszelle gebracht werden, wie Panamas Gesundheitsminister Franklin Vergara mitteilte.
Noriegas Zustand sei stabil, und er sei „bei klarem Verstand“, sagte Vergara. Der Ex-General war am Sonntag wegen Bluthochdrucks mit Verdacht auf einen Schlaganfall in die Klinik Santo Tomas eingeliefert worden.
Die Ärzte unterzogen Noriega den Angaben zufolge einer Reihe von medizinischen Tests. Demnach fanden sie keine Hinweise auf neue lebensbedrohliche Schmerzen oder Krankheiten. Noriegas Töchter und Privatärzte bekamen nach eigenen Angaben keine Informationen über dessen Gesundheitszustand.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten in Gefängnissen in den USA und in Frankreich war Noriega Mitte Dezember zur Verbüssung einer weiteren Haftstrafe in sein Heimatland gebracht worden. Der ehemalige Diktator war in Panama in Abwesenheit in drei Prozessen zu je 20 Jahren Haft wegen der Entführung und Ermordung von politischen Gegnern verurteilt worden.
Wegen Drogenhandels und Geldwäsche im Gefängnis
Die USA hatten in den 70er und Anfang der 80er Jahre den Aufstieg Noriegas in Panama gefördert, die CIA hatte ihn schon als jungen Offizier angeworben und finanziell unterstützt. Von 1983 bis 1989 regierte er Panama als Militärmachthaber.
Dabei fiel er unter anderem wegen Drogengeschäften in den USA in Ungnade; 1989 wurde er durch eine Invasion der US-Truppen in Panama gestürzt und in die USA gebracht.
Danach sass Noriega wegen Drogenhandels und Geldwäsche 20 Jahre lang in Florida und dann in Frankreich noch einmal fast zwei Jahre wegen ähnlicher Verbrechen in Haft. Die französische Justiz hatte Ende November grünes Licht für die Auslieferung des 77-Jährigen gegeben.