Luca Paolini gewinnt die 77. Auflage des Rad-Klassikers Gent – Wevelgem über 239,1 km im Alleingang. Für den 38-jährigen Italiener ist es sein bisher wertvollster Erfolg.
Rund 50 Kilometer vor dem Ziel nahmen sieben Fahrer die Verfolgung des belgischen Ausreissers Jurgen Roelandts auf. Das Hauptfeld war zu diesem Zeitpunkt mit mehreren Minuten Rückstand bereits aus der Entscheidung gefallen. 18 Kilometer vor dem Ziel wurde Roelandts gestellt und seine Verfolger machten die Entscheidung unter sich aus.
Das belgische Team Etixx-Quick Step verfügte mit dem Holländer Niki Terpsta und und dem Belgier Stijn Vandenbergh über zwei Fahrer in der siebenköpfigen Spitzengruppe, konnte diesen Vorteil aber nicht nutzen. Der routinierte Paolini aus dem russischen Team Katjuscha überraschte seine Gegner 6 km vor dem Ziel und feierte damit den bisher grössten Erfolg seiner Karriere. Zuvor hatte er beim Giro d’Italia (2013) und der Vuelta (2006) je einen Etappensieg eingefahren.
Im Sprint um Platz 2 setzte sich Terpstra gegen den Briten Geraint Thomas durch. Der Rückstand des Duos auf Paolini betrug elf Sekunden. Vorjahressieger John Degenkolb, der vor Wochenfrist mit Mailand-Sanremo den ersten Frühjahrsklassiker gewonnen hatte, konnte diesmal nicht um den Sieg mitsprinten. Der Deutsche war am Freitag beim World-Tour-Rennen E3 Harelbeke in denselben Sturz verwickelt wie Fabian Cancellara, im Gegensatz zum Schweizer (zwei Lendenwirbel gebrochen) jedoch mit dem Schrecken davon gekommen.
Als einziger Schweizer klassierte sich der Zuger Gregory Rast, der mit knapp sieben Minuten Rückstand den 24. Platz belegte.
World Tour. 77. Gent – Wevelgem (240 km): 1. Luca Paolini (It) 6:20:55. 2. Niki Terpstra (Ho) 0:11 zurück. 3. Geraint Thomas (Gb), gleiche Zeit. 4. Stijn Vandenbergh (Be) 0:18. 5. Jens Debusschere (Be) 0:26. 6. Sep Vanmarcke (Be) 0:40. 7. Jurgen Roelandts (Be) 1:51. 8. Daniel Oss (It) 4:15.8. 9. Alexander Kristoff (No) 6:54. 10. Peter Sagan (Slk). Ferner: 24. Gregory Rast (Sz), gleiche Zeit. – Aufgegeben u.a. Reto Hollenstein (Sz), Michael Schär (Sz), Silvan Dillier (Sz). 199 Fahrer gestartet, 39 klassiert.