Papst Benedikt XVI. hat am Abend gemeinsam mit tausenden Gläubigen die traditionelle Osternacht gefeiert. Dabei wurde in der Vorhalle des Petersdoms feierlich das Osterlicht entzündet und vom Papst in den dunklen Kirchenraum getragen.
Als zum Ruf „Lumen Christi“ (Licht Christi) auch tausende Gläubige ihre Kerzen entzündeten, wurde die riesige Basilika hell erleuchtet. Das Licht symbolisiert die Auferstehung Christi von den Toten, an die in der spätabendlichen Messe am Ostersamstag erinnert wird. Zehntausende verfolgten die Zeremonie auf grossen Leinwänden auf dem Petersplatz.
Fest der Neuschöpfung
In seiner Predigt fasste Benedikt die Botschaft der Auferstehung Jesu aus dem Grab so zusammen: „Das Leben ist stärker als der Tod. Das Gute ist stärker als das Böse. Die Liebe ist stärker als der Hass. Die Wahrheit ist stärker als die Lüge.“
Der knapp 85-Jährige warnte die Christen davor, die Fähigkeit zur Unterscheidung von Gut und Böse zu verlieren. Der Mensch sei fähig, die materiellen Dinge zu sehen, erkenne aber nicht, wohin die Welt gehe und woher er komme. Dazu bedürfe es der „wahren Erleuchtung“ des Glaubens.
Der Papst, der auch die Umwelt zum Thema seines Pontifikats gemacht hat, sagte weiter: „Heutzutage können wir unsere Städte so hell erleuchten, dass der Himmel nicht mehr zu sehen ist. Ist das nicht ein Bild der Probleme, die von unserer Version der Erleuchtung hervorgerufen wurde?“
Erwachsene in die Kirche aufgenommen
Im Zuge der mehrstündigen Zeremonie im Petersdom nahm das Oberhaupt der katholischen Kirche traditionsgemäss Erwachsene aus mehreren Ländern und Kontinenten durch Taufe und Firmung in die Kirche auf.
Am Karfreitagabend hatte Benedikt am Kolosseum in Rom den traditionellen Kreuzweg gebetet. Meditationen zu Problemen in Familie und Ehe prägten die Zeremonie.
Weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten ist die Ostermesse am Sonntag. Danach erteilt der Papst auf dem Petersplatz seinen traditionellen Segen „Urbi et orbi“ (Der Stadt und dem Erdkreis).