Papst Benedikt spricht mit Präsident Calderón

Papst Benedikt XVI. ist am Samstagabend (Ortszeit) im zentralmexikanischen Guanajuato mit Präsident Felipe Calderón zu einem Gespräch zusammengetroffen. Wie schon am Vortag in León wurde der Papst von tausenden Menschen stürmisch begrüsst.

Papst Benedikt XVI. wird im mexikanischen Guanajuato gefeiert (Bild: sda)

Papst Benedikt XVI. ist am Samstagabend (Ortszeit) im zentralmexikanischen Guanajuato mit Präsident Felipe Calderón zu einem Gespräch zusammengetroffen. Wie schon am Vortag in León wurde der Papst von tausenden Menschen stürmisch begrüsst.

Die Menschen drängten sich in den engen Strassen der alten Silberminenstadt. Von den Balkonen der Häuser liessen sie Lametta auf die Papstkolonne niederregnen. Im Anschluss an den Höflichkeitsbesuch bei Calderón traf Benedikt mit 1800 Kindern zusammen.

Dabei mahnte der Papst für die junge Generation Mexikos eine Zukunft ohne Gewalt, Hunger und Leiden an. Er erhebe seine Stimme, „um alle aufzufordern, Kinder zu schützen und für sie zu sorgen, so dass sie in Frieden leben und der Zukunft vertrauensvoll entgegensehen können“, sagte Benedikt.

Höhepunkt des Papstbesuches in Mexiko ist am Sonntag eine feierliche Messe im Freien, zu der 600’000 Gläubige erwartet werden. Am Montag reist Benedikt nach Kuba weiter, der zweiten und letzten Station seiner Lateinamerikareise. Es ist seine 23. Auslandsreise als Papst.

Schwere Vorwürfe

Unterdessen erhoben Opfer von sexuellem Missbrauch in Mexiko schwere Vorwürfe gegen Papst Benedikt. Der 84-Jährige habe in seiner Zeit als Chef der Glaubenskongregation im Vatikan die Aufklärung des Missbrauchsskandals um den inzwischen verstorbenen Gründer des Ordens der Legionäre Christi, Marcial Maciel, behindert.

So der Wortlaut eines Manifestes, das die Opfer am Samstag aus Anlass des Papstbesuches in Mexiko veröffentlichten. Eines der Opfer, José Barba, beklagt in der Videobotschaft, dass sie über Jahre nicht gehört worden seien.

Die Opfer des Missbrauchsskandals kritisierten zudem, dass das Thema auch bei dem Besuch des Papstes in Mexiko nicht zur Sprache kommen soll. Treffen von Benedikt XVI. mit Opfern pädophiler katholischer Priester wie in den USA oder Irland waren in Mexiko nicht geplant.

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