Papst Franziskus hat am Sonntag bei einer Messe auf dem Petersplatz in Rom sechs Männer und eine Frau heilig gesprochen. Unter den neuen Heiligen sind ein Kindermärtyrer aus Mexiko und ein «Gaucho-Priester» aus Argentinien.
Ebenfalls heilig gesprochen wurden zwei Italiener, zwei Franzosen und ein Spanier. Die einzige Frau, die neu heilig ist, ist die französische Mystikerin Elisabeth von der Heiligsten Dreifaltigkeit. Alle neuen Heilgen hätten im Gebet den «Kampf des Glaubens und der Liebe gekämpft», sagte Franziskus.
Nach Angaben des Vatikans nahmen rund 80’000 Gläubige an der Messe teil. Delegationen aus den Ländern, aus denen die neuen Heiligen stammen, waren auf dem Petersplatz anwesend. Auch Argentiniens Präsident Mauricio Macri war dabei.
Zwei Märtyrer
Zwei der neuen Heiligen sind Märtyrer: Jose Sanchez del Rio und Salomone Leclercq. Ersterer war Mexikaner. Der 14-Jährige wurde 1928 während der antikatholischen Revolution in Mexiko und der Revolte der «Cristeros» umgebracht. Trotz der Folter weigerte er sich, seinem Glauben abzuschwören.
Er rief: «Es lebe Christus König», bevor er mit einem Kopfschuss hingerichtet wurde. Die Geschichte von Sánchez del Río wird auch in dem Film «For Greater Glory» (Cristiada) mit Andy García und Eva Longoria erzählt.
Ein weiterer Märtyrer ist Salomone Leclercq, ein Christlicher Schulbruder. Er starb während der Französischen Revolution, ein Opfer der sogenannten Septembermassaker von 1792.
Papst spricht Landsmann heilig
Der dritte Heilige liegt dem argentinischen Papst ganz besonders am Herzen. Es handelt sich um Jose Gabriel del Rosario Brochero, einen einfachen argentinischen Priester vom Land, der im 19. Jahrhundert riesige Opfer leistete, um den Ärmsten das Evangelium zu vermitteln.
Auf seinem Maulesel durchkreuzte er die Gebirge, half den Menschen auf dem Land und baute Kirchen, Schulen, Strassen und Bewässerungsanlagen. Der Dominikanerpriester (1840-1914) war in Argentinien bereits zu Lebzeiten als der «Gaucho-Priester» bekannt.
Aus Spanien stammt der 1940 verstorbene Bischof Manuel Gonzalez Garca, Gründer von zwei Gemeinschaften, die sich besonders der eucharistischen Verehrung verschrieben haben.
Ordensgründer sind der Brasilianer Lodovico Pavoni, dessen «Arbeiterbrüder» sich während der Industriellen Revolution um ausgebeutete junge Leute kümmerten, und der Süditaliener Alfonso Maria Fusco, dessen Schwesterngemeinschaft den Bauern im Süden nahe war.
Die einzige Frau unter den sieben Heiligen ist die französische Mystikerin Elisabeth von der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die Unbeschuhte Karmelitin starb 1906 mit nur 26 Jahren nach schweren Krankheiten und ihren Leiden, die sie für das Heil der Seelen ertrug.