Papst Franziskus hat ein «entschlossenes» Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch von Kindern durch Kirchendiener gefordert. Diese Forderung im Sinne seines Vorgängers Benedikt XVI. habe er dem Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre bei einem Treffen am Freitag übermittelt, teilte der Vatikan mit.
Es ist das erste Mal, dass sich der neue Pontifex direkt und öffentlich zu der jahrzehntelangen Missbrauchsserie mit zehntausenden Opfern äussert.
Bei dem Gespräch habe Franziskus gezielte Massnahmen zum Schutz von Minderjährigen und all jenen angemahnt, «die in der Vergangenheit unter derartigen Gewalttaten leiden mussten», hiess es weiter. Gegen die Schuldigen müssten entsprechende Schritte unternommen und «die dazu notwendigen Verordnungen von den Bischofskonferenzen formuliert und umgesetzt werden».
Tausende Missbrauchsfälle in mehreren Ländern haben die katholische Kirche in den vergangenen Jahren in eine Krise gestürzt. Neben den eigentlichen Vergehen nehmen Kritiker auch Anstoss an der ihrer Meinung nach mangelnden Aufarbeitung der Fälle durch den Vatikan und werfen der Kirche vor, mitunter eher die Täter als die Opfer zu schützen.