Papst Franziskus hat Europa aufgefordert, weiterhin Flüchtlinge aufzunehmen. Wegen der massiven Ankunft von Flüchtlingen und der Sorge vor Terrorismus drohe Europas Aufnahmesystem ins Schwanken zu kommen, warnte Franziskus am Montag.
Doch Europa müsse die «Sorgen um die Sicherheit» überwinden und nicht «die Grundlagen seines humanistischen Geistes» verlieren.
Bei einem Treffen mit dem beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomatischen Corps erklärte der Papst, dass Europa sich nicht erlauben könne, seine «Werte und Prinzipien der Menschlichkeit, des Respekts für die Würde jeder Person und der gegenseitigen Solidarität» zu verlieren.
«Europa hat mit der Unterstützung seines grossen kulturellen und religiösen Erbes die Mittel, die zentrale Rolle der Person zu verteidigen und eine richtige Balance zwischen der zweifachen moralischen Pflicht zu finden, die Rechte der eigenen Bürger und die Aufnahme der Migranten zu garantieren», betonte der Heilige Vater.
Vor den Diplomaten erneuerte Franziskus zudem seinen Appell, den Menschenhandel zu stoppen. Zu viele Flüchtlinge seien weiterhin vom Schutz der internationalen Abkommen ausgeschlossen, monierte er.
Der Papst dankte Italien auch für seinen Einsatz in der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer und äusserte die Hoffnung, das Land möge auch in Zukunft Schutzsuchende aufnehmen. Allerdings dürften jene Länder, die vorrangig Ziel von Flüchtlingen sind, mit der Problematik nicht alleine gelassen werden, betonte Franziskus.