Papst Franziskus hat ein Zeichen gegen das organisierte Verbrechen in Italien gesetzt und für die Opfer der Mafia gebetet. Franziskus kam am Freitag unweit des Vatikans mit Mafia-Geschädigten und mit Angehörigen von Menschen zusammen, die von Mafiosi ermordet wurden.
Mit diesem Treffen in der römischen Pfarrei Gregorio VII unterstützt das Oberhaupt der katholischen Kirche den aktiven Kampf gegen die Mafia und zeigt Solidarität mit den Opfern. Organisiert wurde die Begegnung von dem überaus engagierten italienischen Anti-Mafia-Verband „Libera“, der von dem Priester Luigi Ciotti ins Leben gerufen wurde und geleitet wird.
Bei dem Treffen hielten etwa 900 Menschen aus ganz Italien in der Kirche der Pfarrei eine Anti-Mafia-Gebetswache ab, wie Radio Vatikan berichtete. Mit dabei war auch Maria Falcone, die Schwester des prominenten, 1992 ermordeten Anti-Mafia-Richters Giovanni Falcone.
Seit 1996 erinnern in Italien die Verwandten der Mafia-Opfer am ersten Frühlingstag an ihre Angehörigen und rufen zum verstärkten Kampf gegen das organisierte Verbrechen auf. Mehr als 15’000 Italiener haben einen Familienangehörigen durch Morde der Mafia verloren.
70 Prozent der Mafia-Morde sind unaufgeklärt geblieben, in den meisten Fällen kennt man nicht einmal den Beweggrund für das Verbrechen. „Wir stehen vor einem nationalen Notstand. Die Mafia ist nicht nur ein süditalienisches Problem“, betonte Ciotti.