Papst Franziskus hat am Samstag 19 Erzbischöfe zu Kardinälen ernannt, sie stammen aus fast allen Erdteilen. Überraschend war der vor einem Jahr zurückgetretene Papst Benedikt XVI. auf Einladung seines Nachfolgers zum Kardinalstreffen erschienen.
Franziskus umarmte Benedikt, der erstmals wieder öffentlich auftrat und bei der Begrüssung sein weisses Scheitelkäppchen abnahm. Im Petersdom kam Beifall für Joseph Ratzinger auf, der ansonsten zurückgezogen im Vatikan lebt. Für den vor einem Jahr gewählten Franziskus war es als Papst die erste Vollversammlung der Kardinäle.
«Die Kirche braucht euch», rief Franziskus seine Purpurträger dazu auf, Mut zu haben und Anteilnahme zu zeigen, vor allem angesichts des Leids in vielen Ländern und der Verfolgung von Christen.
«Die Kirche braucht uns auch, damit wir Männer des Friedens sind und Frieden stiften», sagte er nachdrücklich. Franziskus betete für den Frieden der Völker, «die von Gewalt und von Krieg heimgesucht sind.»
Der Papst führte bei dem Konsistorium auch eine Tradition seiner Vorgänger fort: 16 der neuen Kardinäle sind mögliche Papstwähler – doch zusätzlich erhob der Papst drei weitere verdiente Kirchenmänner in den Kardinalsstand, die bereits mehr als 80 Jahre alt sind.
Sie könnten damit bei einer eventuellen Papstwahl nicht mit abstimmen. Insgesamt gibt es jetzt 218 Kardinäle, davon 122 Papst-Wähler. Ins Gremium der Papstberater stieg auch der von Franziskus ernannte Staatssekretär Pietro Parolin auf.