Papst Franziskus ruft in Assisi zu Frieden und Harmonie auf

Papst Franziskus hat die Welt eindringlich zu Harmonie und Frieden im Sinne von Franz von Assisi aufgerufen. Diesen Appell lancierte der Papst anlässlich seines Besuchs der Geburts- und Wirkungsstätte seines Namensgebers in Umbrien.

Papst Franziskus grüsst Gläubige in Assisi (Bild: sda)

Papst Franziskus hat die Welt eindringlich zu Harmonie und Frieden im Sinne von Franz von Assisi aufgerufen. Diesen Appell lancierte der Papst anlässlich seines Besuchs der Geburts- und Wirkungsstätte seines Namensgebers in Umbrien.

In einem flammenden Appell forderte Franziskus in Assisi ein Ende der vielen bewaffneten Konflikte, der Gewalt und Zwietracht. Die umbrische Stadt in Mittelitalien ist der Geburtsort des heiligen Franz von Assisi, dessen Namen sich der Argentinier Jorge Mario Bergoglio als Papst gegeben hat. Er strebt nach dem Vorbild des Heiligen, der vor 800 Jahren lebte und wirkte, eine Kirche für die Armen an.

«Hören wir den Schrei derer, die weinen, leiden und sterben aufgrund der Gewalt, des Terrorismus und des Krieges – im Heiligen Land, das der heilige Franziskus so sehr liebte, in Syrien, im Nahen Osten, in der Welt», rief er in einer Messe vor 50’000 Gläubigen in Assisi aus.

Christen sollten «Werkzeuge des Friedens» unter den Menschen und mit der Natur sein. «Achten wir die Schöpfung, seien wir nicht Werkzeuge der Zerstörung», sagte der Papst in der Messe.

Papst verurteilt Gleichgültigkeit

Mit Blick auf die Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa sagte der Papst: «Heute ist ein Tag der Tränen». Sichtlich bewegt verurteilte er die «Gleichgültigkeit gegenüber jenen, welche die Sklaverei, den Hunger fliehen, um die Freiheit zu suchen, doch stattdessen den Tod finden». Bereits am Vortag hatte Papst Franziskus es als «Schande» bezeichnet, dass schon wieder Menschen bei einem solchen Unglück ums Leben gekommen seien.

Umjubelt von Gläubigen hatte Franziskus seinen Besuch bei den Franziskanern in Assisi am Morgen begonnen. «Viva il Papa»-Rufe empfingen ihn an dem Gedenktag des heiligen Franz. Nach Begegnungen mit Kranken, behinderten Kindern, Armen und Obdachlosen betete das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche am Grab des heiligen Franziskus.

Nach einem Mittagessen mit Armen in einem Caritas-Zentrum standen noch Treffen des 76-jährigen Papstes mit Klerikern, Ordensleuten und Jugendlichen auf dem Programm des eintägigen Besuchs.

Um die anderen kümmern

«Er träumte von einer armen Kirche, die sich um die anderen kümmern würde, ohne an sich selbst zu denken», hatte Franziskus über Franz von Assisi gesagt. Dessen Ideal einer missionarischen und armen Kirche bleibe mehr als gültig.

Dieser Einstellung folgt auch der Papst in seinem Pontifikat. Franz von Assisi, Sohn eines reichen Tuchhändlers, gründete einen Bettelorden, der eine Erneuerung der Kirche anstrebte. Er war auch ein Freund der Tiere und der Umwelt.

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