Papst Franziskus hat den Segen «Urbi et Orbi» gespendet und in seiner Weihnachtsbotschaft zu Frieden in aller Welt aufgerufen. Zugleich gedachte er der Opfer von Krieg und Terror.
In den Mittelpunkt stellte das katholische Kirchenoberhaupt in seiner Ansprache von der Loggia des Petersdoms die leidende Bevölkerung in Syrien, gedachte aber auch der Opfer von Terroranschlägen in verschiedenen Städten der Welt.
Vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz erteilte der Papst am Sonntag den Segen «Urbi et Orbi» – der Stadt und dem Erdkreis. Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgten die Zeremonie am Fernsehen, im Radio oder Internet.
«Friede den Männern und Frauen im gemarterten Syrien, wo allzu viel Blut vergossen wurde», sagte Franziskus. Die Stadt Aleppo sei in den vergangenen Wochen Schauplatz einer der «grauenhaftesten Schlachten» gewesen. Der erschöpften Zivilbevölkerung müsse Hilfe und Beistand gewährleistet werden, forderte Franziskus.
Menschenrechte in Syrien achten
Er mahnte ausserdem die Achtung der Menschenrechte in dem Bürgerkriegsland Syrien an. «Es ist Zeit, dass die Waffen endgültig schweigen und die internationale Gemeinschaft sich aktiv dafür einsetzt, dass eine Lösung auf dem Verhandlungsweg gefunden und das zivile Zusammenleben in diesem Land wieder hergestellt wird.»
«Grausame Terrorakte» hätten im Herzen vieler Länder und Städte Angst und Tod gesät, sagte Franziskus. In verschiedenen Regionen Afrikas nutze der Terrorismus sogar Kinder aus, «um Schreckenstaten und Morde zu verüben». Der Papst erinnerte auch an die Vertriebenen, die Migranten und Flüchtlinge.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Franziskus zu Frieden in Nahost aufgerufen. Im Heiligen Land müssten Hass und Vergeltung Platz machen für den Willen, gemeinsam eine Zukunft gegenseitigen Verständnisses zu schaffen, sagte er am Sonntag. «Israeliten und Palästinenser mögen den Mut und die Entschlossenheit haben, eine neue Seite der Geschichte zu schreiben.»
Höhepunkt von Weihnachten
Nach christlichem Glauben ist mit der Geburt Jesu Gott Mensch geworden. Das Datum ist nicht bekannt, doch wird der Tag seit der Spätantike am 25. Dezember gefeiert. Wie bereits in der Mitternachtsmesse im Petersdom erinnerte Franziskus an die Kinder, «die der Freuden ihrer Kindheit beraubt sind auf Grund von Hunger, von Kriegen und durch den Egoismus der Erwachsenen».
Die Botschaft des Papstes und der Segen «Urbi et Orbi» sind Höhepunkt der christlichen Weihnacht. «Frohe Weihnachten Euch allen», wünschte Franziskus unter blauem Winterhimmel. Immer wieder brandete auf dem Petersplatz Beifall auf.