Angesichts der Eskalation im Syrienkrieg hat Papst Franziskus zu einem Ende der Gewalt und zur Freilassung der Verschleppten aufgerufen. Er beklage die Folgen des Krieges – Tod, Zerstörung, Umweltzerstörungen und wirtschaftliche Schäden – und bete für die Opfer und ihre Familien.
Unter den Entführten sind auch der syrisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo, Gregorios Yohanna Ibrahim, und der griechisch-orthodoxe Bischof der gleichen Stadt, Bulos Jasidschi. «Der Krieg trifft die wehrlose Bevölkerung, die sich nach einem gerechten Frieden sehnt», sagte der Papst vor Zehntausenden Gläubigen beim Angelus-Gebet in Rom.
In der umkämpften syrischen Kleinstadt Kusair sind Hunderte von schwer verletzten Zivilisten von medizinischer Versorgung abgeschnitten. Dies berichteten Helfer vor Ort.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) appellierte an die Konfliktparteien, Nothelfern den Zugang zu der Ortschaft ohne Vorbedingungen zu ermöglichen. Freiwillige des Syrischen Roten Halbmondes stünden dafür bereit, heisst es in einer am Sonntag in Genf veröffentlichten Mitteilung des IKRK.
«Wir rufen alle Seiten auf, das humanitäre Völkerrecht zu respektieren und das Leben von Zivilisten und von verwundeten Kämpfern zu schonen», erklärte Robert Mardini, der Leiter der IKRK-Hilfsoperationen im Nahen und Mittleren Osten.
Tausende eingekesselt
Tausende Zivilisten seien in den vergangenen Tagen aus Kusair geflohen, doch Tausende andere sässen durch die anhaltenden Kämpfe in der Falle. Ihre Lage sei «alarmierend».
Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die Konfliktparteien aufgerufen, den eingeschlossenen Zivilisten die Flucht zu ermöglichen. Die am Konflikt Beteiligten müssten wissen, dass die Welt sie genau beobachte und dass sie für Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung verantwortlich gemacht würden.
Der Bürgerkrieg hat seit März 2011 mindestens 80’000 Menschen das Leben gekostet. Nach jüngsten Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind mehr als 1,6 Millionen Syrer aus dem Land geflohen.