Am Abschlusstag seiner brisanten Kaukasus-Reise hat Papst Franziskus die Beziehungen zur Armenischen Kirche mit einer gemeinsamen Liturgie gestärkt.
Der Pontifex und das Oberhaupt der armenischen Kirche, Katholikos Karekin II., beteten am Sonntag am Kirchensitz Etschmiadsin bei der Hauptstadt Eriwan gemeinsam für die Einheit der Kirche.
«Wir sind uns begegnet, haben uns brüderlich umarmt, haben gemeinsam gebetet und haben die Gaben, die Hoffnungen und die Sorgen der Kirche Christi, deren Herzschlag wir übereinstimmend wahrnehmen, miteinander geteilt. Und diese Kirche empfinden wir als eine», sagte Franziskus einem vorab verteilten deutschen Redemanuskript zufolge.
Anschliessend wollte er sich mit Geistlichen beraten. Mit dem Kirchenoberhaupt Karekin war eine gemeinsame Erklärung geplant.
Vor seiner Rückkehr nach Rom wollte der Papst noch zu einer Kirche nahe der geschlossenen türkischen Grenze fahren und eine Friedenstaube aufsteigen lassen.
Das Verhältnis zwischen der Türkei und Armenien ist gespannt, weil die Türkei die Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich vor 101 Jahren nicht als Genozid anerkennt. Der Papst hatte die Massaker bei seiner Visite als «Völkermord» verurteilt und damit Spannungen zwischen Vatikan und Türkei riskiert.