Parahotellerie-Präsident: «Die Banken bestrafen die Falschen»

Der starke Franken setzt den Tourismus unter Druck: Zwischen einem Fünftel und einem Viertel der Hotels in der Schweiz seien gefährdet, schätzt Fredi Gmür, Präsident der Vereinigung Parahotellerie Schweiz. Schuld daran sind laut ihm auch die Banken.

Kritisiert die Banken für ihren Umgang mit Hotelliers nach der Aufhebung des Mindestkurses: Fredi Gmür, Präsident der Vereinigung Parahotellerie Schweiz und Chef der Schweizer Jugendherbergen (Archiv) (Bild: sda)

Der starke Franken setzt den Tourismus unter Druck: Zwischen einem Fünftel und einem Viertel der Hotels in der Schweiz seien gefährdet, schätzt Fredi Gmür, Präsident der Vereinigung Parahotellerie Schweiz. Schuld daran sind laut ihm auch die Banken.

Unter den gefährdeten Hotels seien auch Betriebe, die eigentlich ihre Hausaufgaben gemacht hätten, sagte Gmür, der auch als Chef der Schweizer Jugendherbergen amtet, in einem Interview mit der Zeitung Zentralschweiz am Sonntag. Es gäbe einige, die in den vergangenen Jahren investiert hätten und nach der Aufhebung des Mindestkurses den Banken zusätzliche Sicherheiten vorlegen müssten.

Gmür sind laut eigenen Angaben mehrere Fälle von Hoteliers bekannt, die eine Woche nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB von ihrer Bank aufgefordert wurden, innerhalb von 60 Tagen einen Teil ihrer Hypothek zurückzuzahlen oder eine Lösung aufzuzeigen. «Die Banken bestrafen damit die Falschen», sagte Gmür.

Dennoch plädierte er für Zuversicht: «Hören wir endlich auf zu jammern!» Die Branche müsse noch stärker auf die Fernmärkte setzen und die Gäste noch mehr mit Qualität und Leistung überzeugen. Er forderte zudem ein Umdenken. «Wir müssen noch viel stärker als heute über die Grenzen hinweg zusammenarbeiten.»

Die Voraussetzungen in der Schweiz für den Tourismus seien aber aufgrund der Landschaft phänomenal. Für die Sommersaison ist gemäss Gmür nun das Wetter entscheidend.

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