Der französische Parfümeur Jean-Paul Guerlain ist wegen rassistischer Äusserungen verurteilt worden. Guerlain muss eine Geldstrafe von 6000 Euro bezahlen. Ein Pariser Strafgericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass er sich im Fernsehen abfällig über Schwarze geäussert habe.
Um den Duft „Samsara“ zu kreieren, habe er „gerackert wie ein Neger“, erzählte der legendäre Parfümentwickler bei dem Fernsehauftritt 2010. Und ergänzte: „Wobei ich nicht weiss, ob Neger jemals so hart geschuftet haben.“
Im Prozess hatte Guerlain versucht, die Äusserungen herunterzuspielen und um Verzeihung gebeten. „Ich komme aus einer anderen Generation“, sagte Guerlain während des Prozesses. Der Ausdruck sei damals normal gewesen. „Ich bin alles, aber kein Rassist“, sagte er vor Gericht.
Im Februar wurde er allerdings erneut angezeigt. Gegenüber dem Mitarbeiter einer Bahngesellschaft soll er sich erneut abfällig über Ausländer geäussert haben.
Guerlain war der letzte Eigentümer und Chefparfümeur des gleichnamigen Unternehmens, das 1994 an den Luxuskonzern LVMH verkauft wurde. „Die Nase“, wie er auch genannt wurde, zog sich vor zehn Jahren im Alter von 65 Jahren aus der Firma zurück. Danach arbeitete er weiter als Berater, nach seiner Äusserung im Fernsehen brach das Unternehmen die Zusammenarbeit ab.
In einem ähnlichen Fall war im vergangenen Jahr auch der britische Modeschöpfer John Galliano verurteilt worden. Er hatte Gäste einer Bar mit rassistischen Pöbeleien überzogen und bekam dafür eine Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro Geldstrafe auf Bewährung.