Im Kampf gegen den gefährlichen Feinstaub macht Paris Schadstoff-Plaketten für Autos verpflichtend. Die seit Sonntag geltende Vorschrift umfasst auch Motorräder, Nutzfahrzeuge sowie im Ausland zugelassene Fahrzeuge.
Paris ist nach eigenen Angaben die erste französische Stadt, die eine solche Umweltzone («Zone à circulation restreinte») eingeführt hat. Sie umfasst das vom inneren Autobahnring «Boulevard périphérique» umschlossene Stadtgebiet. Auf dem Ring gilt die Pflicht nicht, wie das Rathaus am Wochenende auf Anfrage mitteilte.
Die Vignetten mit Farben von violett bis grau kosten online ab 4,18 Euro und werden an der Windschutzschreibe angebracht. Sie sind nach Verschmutzungs-Niveau gestaffelt. Massgeblich sind dabei Euro-Normen.
Nicht alle können die Plaketten bekommen. Über 20 Jahre alte Autos sind ausgeschlossen, sie dürfen deshalb künftig von Montag bis Freitag (08.00 Uhr bis 20.00 Uhr) nicht mehr in Paris fahren. Es drohen bei Verstössen – je nach Fahrzeugtyp – Bussgelder zwischen 68 und 135 Euro.
Entlang der Pariser Verkehrsachsen sind die Werte für Stickstoffdioxid und Feinstaub teilweise doppelt so hoch wie der Grenzwert. Bürgermeisterin Anne Hidalgo kämpft gegen den Autoverkehr und will Diesel-Fahrzeuge bis 2020 komplett aus der Stadt verbannen.
Bisher galt bei starken Smog ein Rotationssystem, bei dem tageweise Autos mit geraden oder ungeraden Nummern auf den Kennzeichen vom Verkehr ausgeschlossen werden. Künftig sollen sich Fahrverbote an den Vignetten orientieren.