Paris Saint-Germain plant den vierten Vorstoss in Serie in die Top 8 der Champions League ein. Vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea in London geben sich die Franzosen selbstbewusst.
Die Erwartungen in Paris sind hoch, der teils selber auferlegte Druck so gross wie noch nie in dieser Saison. Marco Verratti, der angeschlagene italienische Spielmacher von PSG, bezeichnete ein mögliches Ausscheiden nach dem Ausschalten des gleichen Gegners vor Jahresfrist als «Desaster». Dass Chelsea die Champions League vor vier Jahren gewann und dass die Londoner unter Guus Hiddink von 16 Partien nur das Hinspiel am 16. Februar (1:2) im Parc des Princes verloren haben, war in den Aussagen der PSG-Akteure kein Thema. «Wir spielen in London auf Angriff. Chelsea hat viel Respekt vor uns. Man weiss, dass wir noch stärker als letzte Saison sind», sagte der Brasilianer Lucas Moura. «Wir haben das Zeug, um dieses Jahr erstmals die Champions League zu gewinnen.»
National hat Paris Saint-Germain die Chance, wie im Vorjahr alle vier Titel (Meisterschaft, Cup, Ligacup und Supercup) abzuräumen. International liegen die grossen Erfolge mit einem Sieg und einem Finaleinzug im Cupsieger-Cup aber bereits 19 Jahre und mehr zurück. Ein entscheidender Faktor dürfte Zlatan Ibrahimovic sein. Seine Champions-League-Bilanz umfasst 46 Tore in 115 Partien. Aber, so merkte die Sportzeitung «L’Equipe» an, gelangen dem schwedischen Star in 37 K.o.-Partien nur acht Treffer – keiner davon in einem Rückspiel. Dazu kommt, dass Ibrahimovic, der mit sechs verschiedenen Vereinen zwölf Mal Meister wurde, in der Champions League nie über den Halbfinal hinausgekommen ist.
Chelseas Trainer Hiddink gefällt sich in der Rolle des Aussenseiters. «Wir sind nicht der Favorit. Aber wir haben an Selbstvertrauen zugelegt und verfügen über genügend Qualität.» Er weiss, dass dem Zehnten der Premier League ein 1:0 zum Weiterkommen reichen würde. Neben dem FA-Cup ist die Champions League die letzte Möglichkeit für Chelsea, in dieser Saison einen Titel zu gewinnen.
Im zweiten Spiel vom Mittwoch (Anpfiff bereits um 18 Uhr) muss Benfica Lissabon im Auswärtsspiel gegen Zenit St. Petersburg den 1:0-Vorsprung verteidigen, wenn es zum vierten Mal die Viertelfinals erreichen will. Allerdings fehlen drei Innenverteidiger sowie Goalie Julio Cesar wegen Verletzungen oder Sperren. Schafft Zenit die Wende, wäre es der erstmalige Vorstoss der Russen in die Top 8.