Rund 20 Meisterwerke aus dem Pariser Centre Pompidou sollen im Herbst in Saudi-Arabien ausgestellt werden – in einem etwa tausend Quadratmeter grossen Zelt. Ein entsprechender Vertrag mit der staatlichen saudiarabischen Erdölfirma Aramco ist unterzeichnet worden.
Das sagte der Leiter des Centre Pompidou, Alain Seban, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Ausstellung vom 18. Oktober bis 28. November ist als Vorläufer des geplanten „King Abdulaziz Center for World Culture“ gedacht, das 2015 in Saudi-Arabien eröffnet werden soll.
Das Zelt befinde sich auf dem sehr gut bewachten Gelände des Firmensitzes von Aramco in der Stadt Dhahran im Osten Saudi-Arabiens, erläuterte Seban. Die Werke würden in klimatisierten Bereichen ausgestellt, ihre Sicherheit sei gewährleistet.
Nach Angaben Sedans exportiert das Pariser Kulturzentrum damit erstmals sein Konzept „Centre Pompidou Mobile“, das in Frankreich seit Ende 2011 erprobt wird. Es handelt sich um kleine Wanderausstellungen mit Werken des Museums, die durch die französische Provinz reisen. Der Ölkonzern zahle für diesen Auftrag, betonte Seban, ohne aber eine Summe zu nennen.
Auch der Pariser Louvre ist am Persischen Golf aktiv: Im Emirat Abu Dhabi soll ein Ableger des grössten und berühmtesten französischen Museums entstehen. Für das vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel konzipierte Projekt erhielt vor kurzem ein Konsortium einen Bauauftrag mit einem Umfang von 654 Millionen Dollar. Die Eröffnung ist für 2015 geplant.