Das Parkprojekt in der Tessiner Magadinoebene nimmt immer konkretere Formen an. Die Tessiner Regierung hat für die Parkstiftung nun einen Rat ernannt, der im kommenden Jahr erste Massnahmen in den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus ergreifen soll.
Für den neuen Stiftungsrat sind laut dem Tessiner Raumdepartement Vertreter aus allen Interessensgruppen in der Magadinoebene nominiert worden – neben der Regionalentwicklung und den Tourismusverbänden sind dies Landwirtschaftsverbände und Naturschützer. Auch Gemeindevertreter und die Regionalentwicklung sitzt mit am Tisch.
Der Nutzungsplan für den Park war im Dezember 2014 vom Tessiner Kantonsparlament angenommen worden. Der Kanton wendet demnach rund 2,2 Millionen Franken dafür auf, dass die 11 Kilometer lange Ebene entlang des Flusses Ticino in einen Park umgewandelt werden kann. Ausserdem fliessen rund 470″000 Franken an die neue Betreibergesellschaft des Parks, welche vom Stiftungsrat gebildet wird.
Ein Park soll die ehemals sumpfige Magadinoebene vor einer schleichenden Zersiedelung schützen und sie in Teilen zu einem Naherholungsraum umwandeln.
Ein bunter Strauss von Interessen
Für den zukünftigen Park müssen die Betreiber eine Vielzahl von Anliegen unter einen Hut bringen: Es handelt sich nicht nur um eine der am stärksten landwirtschaftlich genutzten Fläche des Tessins, sondern auch um ein Naherholungsgebiet, einen Lebensraum für besondere Tierarten und eine Achse für den Veloverkehr zwischen Bellinzona und Locarno. Hinzu kommt der kantonale Flugplatz, der auf dem Parkgebiet liegt, und beispielsweise von der REGA als Stützpunkt genutzt wird.
Ausserdem könnte die Magadinoebene wieder in den Blickpunkt geraten, wenn über das fehlende Verbindungsstück zwischen der Autobahn A2 und der Umfahrung von Locarno und Ascona endgültig entschieden wird. Die Tessiner Regierung verfolgt dabei eine Variante, wonach ein Teil der neuen Schnellstrasse ins Tunnel verlegt werden soll.
So konnten auch Umweltaktivisten und die Landwirte für das Projekt gewonnen werden. Noch ist der Vorschlag, welcher Kosten von bis zu 1,3 Milliarden Franken vorsieht aber noch nicht ausgearbeitet – in einem zweiten Schritt müsste er dem Bund unterbreitet werden.