Parlament schickt Veganer vom Tisch

Die Veganer-Initiative für «Nachhaltige und faire Ernährung» kommt beim Grossen Rat gar nicht gut an. Als Nächstes entscheidet das Basler Stimmvolk.

Alles beim Alten ausser auf dem Teller? Daniela Gschweng erzählt, was sie in einem Jahr als Veganerin so erlebt hat.

Die Veganer-Initiative für «Nachhaltige und faire Ernährung» kommt beim Grossen Rat gar nicht gut an. Als Nächstes entscheidet das Basler Stimmvolk.

Die Initiative für «Nachhaltige und faire Ernährung» kommt in Basel-Stadt ohne Gegenvorschlag an die Urne. Der Grosse Rat empfahl am Mittwoch die Ablehnung.

Die mit 3085 Unterschriften eingereichte Initiative will den Kanton bei der Förderung vegetarischer und veganer Ernährung in die Pflicht nehmen. Im Wesentlichen verlangt sie vom Kanton:

  • dass er ein Ernährungs-Leitbild erstellt, das fleischloses Leben propagiert;
  • dass er «den Absatz vegetarischer und veganer Menüs» in öffentlich-rechtlichen Anstalten gezielt fördert. Unter anderem soll dort mindestens ein veganes Menü täglich angeboten werden.

Die Regierung hatte sich klar gegen die Initiative ausgesprochen. Der Kanton tue bereits sehr vieles zur Aufklärung über gesunde Ernährung und die Auswirkung der Lebensmittelwirtschaft. Ein Gegenvorschlag sei daher nicht nötig.

Deutlich abgelehnt

Dem schloss sich nach der grossrätlichen Kommission auch das Plenum an. Die Grünen, die für das vegane Anliegen Sympathien hegten, blitzten mit ihrem Antrag auf Rückweisung für einen Gegenvorschlag klar ab – mit 80 gegen 12 Stimmen.

Die Ablehnungsempfehlung war unbestritten. Der Grosse Rat fasste dann seinen Beschluss mit 85 gegen 5 Stimmen bei 4 Enthaltungen.

Ein LDP-Ratsmitglied und Kinderarzt warnte, derzeit belege keine einzige fundierte wissenschaftliche Studie die Vorteile veganer Ernährung. Hinter der Initiative, die diverse Themen vermische, stehe eine gefährliche Ideologie. Veganismus sei eine Art Luxus-Konsum einer gesättigten Gesellschaft.

Die Initiative war auch in den Städten Zürich und Luzern eingereicht worden. In Zürich hatte sich das Stadtparlament für einen Gegenvorschlag ausgesprochen. Hinter dem Begehren stehen Initianten rund um die Denkfabrik Sentience Politics. Die Organisation setzt sich für die Interessen von empfindungsfähigen Lebewesen ein.

Und apropos empfindungsfähig:

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