Ein Schmiergeldskandal erschüttert Italiens Hauptstadt Rom. Bis zu 600’000 Euro sollen im Zusammenhang mit dem Kauf städtischer Busse an das Sekretariat von Bürgermeister Giovanni Alemanno geflossen sein.
Das meldete der Untersuchungsrichter nach italienischen Medienberichten vom Samstag. Alemanno gehört der rechten Partei PdL (Volk der Freiheit) von Silvio Berlusconi an.
Alemanno wies die Vorwürfe zurück. „Ich schliesse kategorisch aus, dass Mitglieder meines Sekretariats unter den Empfängern von Geldsummen für diese oder irgendein anderes Geschäft sein können“, sagte der Bürgermeister.
Beim Skandal geht es um einen Auftrag von 2009 für rund 40 städtische Busse. Ein Unternehmer, der das Geschäft im Wert von rund 20 Millionen Euro vermittelt haben soll, war bereits vor einigen Woche festgenommen worden.
Auch ein Mitarbeiter des Bus-Lieferanten wanderte hinter Gitter. Dieser wiederum soll nach der Aussage des Vermittlers davon gesprochen haben, dass die Geldmittel an das Sekretariat Alemannos gehen sollten.
Rücktritt gefordert
Der linke römische Politiker Paolo Gentiloni forderte Alemanno zum Rücktritt auf. Der Bürgermeister sei nicht mehr haltbar, sagte er laut Nachrichtenagentur Ansa. Jeden Tag gebe es neue und immer schwerere Vorwürfe gegen ihn.
PdL-Chef Angelino Alfano sagte hingegen, die Vorwürfe gegen Alemanno seien ausgerechnet zum Start der Kampagne für die Wahlen in den Regionen aufgekommen. Es sehe sehr danach aus, als würden sie instrumentalisiert.