Nach dem Wahlsieg für die Mitte-rechts-Koalition in Portugal will der scheidende Ministerpräsident Pedro Passos Coelho erneut Regierungsverantwortung übernehmen. Er sei bereit, die neue Regierung zu bilden, sagte er in der Nacht zum Montag vor Anhängern in Lissabon.
Die neue Zusammensetzung des Parlaments stelle die Koalition jedoch vor Herausforderungen, räumte Passos Coelho ein. Die Mitte-rechts-Koalition hatte bei der Wahl am Sonntag laut Hochrechnungen rund 39 Prozent der Stimmen geholt, die absolute Mehrheit jedoch verfehlt.
Die sozialistische Oppositionspartei kam auf knapp 32 Prozent. Ihr Anführer António Costa räumte seine Niederlage ein. Seine Partei habe die selbst gesetzten Ziele nicht erreicht, sagte Costa in der Nacht zum Sonntag. Einen Rücktritt schloss er dennoch aus.
Der Linke Block erreichte 9,1 Prozent und könnte erstmals die Kommunistische Partei überholen. Der Regierung war es zwar in den vergangenen vier Jahren durch eine harte Sparpolitik gelungen, die Staatsfinanzen zu sanieren, doch erholt sich die Wirtschaft im ärmsten Staat Westeuropas nur langsam von der Finanzkrise.