Falsch abgegebene Medikamente können schwere Folgen für Spitalpatienten haben. Fachleute der Berner Fachhochschule haben nun eine Methode entwickelt, mit der sich Fehler in der Medikamentenabgabe verringern lassen.
Immer wieder kommt es in Spitälern zu Fehlern und Zwischenfällen. Damit das Schweizer Gesundheitssystem seinem guten Ruf auch in Zukunft gerecht wird, sind gezielte Verbesserungen nötig. Ein Bereich, in dem es zu folgenschweren Fehlern kommen kann, ist die Medikamentenabgabe: Erhalten Patienten ein falsches Medikament, kann das schwerwiegende Folgen haben.
Im Auftrag des Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse und des Fachverbands für nachhaltige Wertschöpfungsnetzwerke, GS1 Schweiz, hat die Berner Fachhochschule die logistischen Prozesse hinter der Medikamentenabgabe in Spitälern untersucht. Einbezogen wurden alle wichtigen Beteiligten – von den Herstellern über die Spitäler bis zu den Krankenkassen.
Abläufe gezielt verbessern
Die Studienautoren erkannten eine wichtige Ursache von Fehlern, wie an einer Medienkonferenz am Donnerstag in Zürich ausgeführt wurde: Die Versorgungskette weist viele Schnittstellen auf, die den Informationsfluss behindern oder gar unterbrechen.
Dies sei so, weil beispielsweise die verschiedenen Akteure kein gemeinsames Verständnis des Problems hätten oder anerkannte Standards fehlten. Auch der Wechsel zwischen analogen und digitalen Kommunikationsmedien könne Fehler begünstigen.
Aufgrund ihrer Erkenntnisse entwickelte die Studiengruppe ein Instrument, mit dem sich gezielt Verbesserungen herbeiführen lassen. Im Praxistest im Spitalzentrum Biel BE erwies es sich als tauglich.
Die Anwendung des eigens entwickelten Analyseinstruments, habe unter allen Beteiligten ein gemeinsames Verständnis für die Prozesse geschaffen. Zudem machte es Schwachstellen in gewissen Abläufen deutlich, die etwa durch organisatorische Veränderungen zu beheben waren.
Wenn also unnötige Schnittstellen beseitigt würden, erhöhe dies die Effizient auf allen Ebenen, helfe mit, Kosten zu sparen und erhöhe vor allem die Patientensicherheit. Wichtig sei allerdings, dass die Abläufe über da einzelne Spital hinaus analysiert und verbessert würden. Hierzu sei aber auch politische Unterstützung nötig.