Der Franzose Patrick Deville ist am Montag für „Peste & Choléra“ (Seuil) mit dem Femina-Preis ausgezeichnet worden. Das Buch handelt vom Schicksal des Forschers Alexandre Yersin, der sich aufmachte, den Pesterreger zu suchen.
Geboren im Jahr 1863 in Aubonne in der Waadt, arbeitete Yersin am berühmten Pasteur-Institut und starb nach vielen Forschungsreisen im Alter von 80 Jahren in Nha Trang im damaligen Französisch-Indochina. Im Jahr 1894 war es ihm in Hongkong erstmals gelungen, den Pesterreger zu isolieren.
Als erster Mediziner heilte Yersin in Kanton wenig später einen Pestkranken. Weitere Errungenschaften gehen auf sein Konto, darunter die Kultivierung von Kautschuk, Chinarinde oder Coca für medizinische Zwecke. Der unstete Forscher hatte alle Eigenschaften, den selber unablässig reisenden Romancier zu faszinieren.
Deville hatte in den 1980er-Jahren im Nahen Osten, in Nigeria und Algerien gelebt, später in Kuba, Uruguay und Zentralamerika. Um das abenteuerliche Leben Yersins nachzeichnen zu können, folgte er den Spuren des Forschers rund um die Welt und tauchte in den Briefwechsel mit anderen Forschern des Pasteur-Instituts.
Deville wurde für das Werk bereits mit dem Prix du roman Fnac 2012 ausgezeichnet. Er ist im Rennen um weitere Preise, darunter den Goncourt, für den auch der Genfer Schriftsteller Joël Dicker mit seinem Buch „La Vérité sur l’affaire Harry Quebert“ nominiert ist.