Kristallkugeln, WM-Silber und -Bronze liegen bereits in der Vitrine von Patrizia Kummer. Olympisches Gold fehlt noch im Palmarès. Im aufgestockten Alpin-Parcours liegen zwei «Matchbälle» bereit.
Dreimal in Folge hat Patrizia Kummer den Gesamtweltcup gewonnen – notabene mit einer Stilsicherheit wie sie einst die Championne Daniele Meuli zelebriert hatte. In diesem Winter überquerte die Walliserin an vier von sechs Contests die Ziellinie als Erste. Sowohl im PGS als auch im Slalom stellt sie die ratlose Konkurrenz seit geraumer Zeit vor unlösbare Probleme.
Im Männer-Tableau war der Gewinn von Medaillen an Winterspielen oder WM-Events seit dem Beginn der goldenen Olympia-Ära 2002 eine reine Familienangelegenheit. Entweder stand Philipp oder Simon Schoch auf dem Podium. Das überragende Duo war an der mehrjährigen Schönwetterperiode von Swiss-Snowboard im alpinen Sektor hauptbeteiligt.
Das Ende der Erfolgsgeschichte ist unwiderruflich. Die Schoch-Brothers haben ihren gemeinsamen Rückzug beschlossen. In Rosa Chutor, im kleinen Resort oberhalb von Krasnaja Poljana, steht die Derniere an – das Timing stimmt, Olympia ist eine schöne Plattform für das würdige Ende einer brillanten Karriere. «So hört nicht jeder auf», lächelt Philipp Schoch.
116 Weltcup-Rennen hat der Zürcher Oberländer bestritten. In Salt Lake City und in Turin setzte er mit seinem Gold-Double eine Marke für die Ewigkeit. Dann drängten gravierende Rückenprobleme den besten Alpin-Boarder aus der Erfolgsspur. Nun ist er nach jahrelangem Kampf gegen das Out zurück – zusammen mit seinem Bruder, dem Weltmeister von 2007.
Nevin Galmarini ist in der Weltrangliste längst besser klassiert, und auch Kaspar Flütsch, der kräftige und nicht zu unterschätzende Aussenseiter mit zwei Halbfinal-Teilnahmen 2013, drängt nach oben. Beide besitzen die Qualität, unter die letzten acht vorzurücken – vom Schatten der Schochs werden sie gleichwohl (noch) immer erfasst.