Noch ist nichts entschieden zur Zukunft der Patrouille Suisse. Das teilte das Verteidigungsdepartement VBS am Mittwoch mit. Aussagen von Bundespräsident Ueli Maurer in einer Nationalratskommission deuten laut VBS aber darauf hin, dass die Zukunft der Staffel durchaus ein Thema sei.
Die Frage sei allerdings nicht sehr aktuell, teilte die VBS-Medienstelle am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Solange der geplante Kauf der 22 Gripen-Kampfjets politisch nicht abgeschlossen sei, lasse sich nicht sagen, wann die F-5-Tiger ausgemustert werden.
Wie lange die Patrouille Suisse ihre jetzigen Jets noch fliegen kann, ist laut VBS offen. Doch: Einen Teil der F-5-Tiger nach der Ausserdienststellung nur für die Kunstflugstaffel weiter zu betreiben, kommt aus Sicht des VBS wegen „zu hoher Betriebskosten“ nicht in Frage. Diese Kosten stünden in keinem Verhältnis zu den weiteren Aufträgen der Armee.
Für das VBS ist es aber durchaus denkbar, dass die Luftwaffe auch ohne Flugzeuge in den Landesfarben ihr fliegerisches Können bei passenden Gelegenheiten wie bisher demonstrieren kann – aber mit Kampfjets des Typs F/18 oder eben dem neuen Gripen E.
Verteidigungsminister und Bundespräsident Ueli Maurer hatte in einer Sitzung der nationalrätlichen Sicherheitspolitischen Kommission (SIK) bekannt gegeben, dass die weit herum bekannte und beliebte Kunstflugstaffel 2016 zum letztmals aufsteigen könnte. Kommissionspräsidentin Chantal Galladé (SP/ZH) bestätigte einen Bericht der „Basler Zeitung“ vom Mittwoch.
1964 gegründet
Gegründet wurde die Staffel im Expo-Jahr 1964, wie ihrer Homepage zu entnehmen ist. Schon 1959 erhielt das Überwachungsgeschwader den Auftrag, eine Doppelpatrouille mit vier Hunter-Maschinen für Demonstrationszwecke zu trainieren.
Diese Trainings wurden mit Blick auf die Landesausstellung und das 50-Jahr-Jubiläum der Schweizer Luftwaffe intensiviert. 1978 – nun mit sechs Flugzeugen – zeigten die Kunstflieger ihr Können zum ersten Mal im Ausland. Anlass war eine Einladung der Patrouille de France nach Frankreich.
Erst 1991 – Anlass waren die 700-Jahr-Feiern der Eidgenossenschaft – wurden die Flügel-Unterseiten der Hunter-Maschinen in den Landesfarben bemalt. Das fand beim Publikum grossen Anklang, wie es auf der Webseite der Patrouille Suisse heisst.
Show-Effekt mit Rauch
Mitte der neunziger Jahre wechselte das Team vom Hunter zum schnelleren und wendigeren Einsitzer Tiger F-5. Seit 1996 können die rot-weissen Jets dank einer integrierten Rauchanlage auf ihren Flügen einen noch grösseren Show-Effekt erzielen.
Ihre Heimatbasis hat die Kunstflugstaffel in Emmen LU. Insgesamt 20 Figuren mit Namen wie „Melkstuhl“ oder „Fonduegabel“ beherrschen die Piloten der sechs Kampfjets, wie dem im Internet aufgeschalteten Prospekt der Patrouille zu entnehmen ist.