Der US-Republikaner Paul Ryan kandidiert offiziell für den Posten als Parlamentspräsident und damit für eine der wichtigsten Positionen in der US-Innenpolitik. Zuvor hatte er die Unterstützung der Tea-Party-Anhänger im Repräsentantenhaus erhalten.
Nach Gesprächen mit vielen Parteikollegen sei er bereit, als «Speaker of the House» zu kandidieren, schrieb Ryan in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief. «Ich bin bereit und begierig, unser Speaker zu sein.»
Der Vorsitzende des mächtigen Budgetausschusses hatte seine Kandidatur an Bedingungen geknüpft und gefordert, die Partei, welche die Mehrheit in der Parlamentskammer hält, müsse geeint hinter ihm stehen.
Die Wahl wird nötig, weil der amtierende «Speaker» John Boehner zurücktreten will. Danach zog Kandidat Kevin McCarthy zurück. In einer Fraktionssitzung am kommenden Mittwoch wollen die Republikaner über die Personalie abstimmen, am Donnerstag steht die Abstimmung im Repräsentantenhaus an.
Ryan sollte im letzten Präsidentschafts-Wahlkampf als Kandidat für das Vizepräsidentenamt an der Seite von Mitt Romney eine Brücke zur Tea-Party-Bewegung schlagen. Er ist 1970 geboren und seit 17 Jahren im Kongress, hat sich aber das Image einer frischen Kraft bewahrt.