Der künftige US-Präsident Donald Trump hat über seine Beratungen mit Bewerbern für wichtige Regierungsposten bisher nicht viel verraten – einer seiner Ministerkandidaten hingegen hat seine Pläne am Wochenende versehentlich in die Kameras von Fotografen gehalten.
Kris Kobach, als konservativer Hardliner im Gespräch für einen Kabinettsposten unter Donald Trump, hat seine Vorstellungen für das Ministerium für innere Sicherheit aus Versehen offen herumgetragen. Kobach posierte nach einem Treffen neben Trump für Fotografen und trug eine Liste mit seinen strategischen Vorstellungen zur Verschärfung des Status quo gut sichtbar unter dem Arm.
Der Plan sieht vor, potenziellen Terroristen die Einreise in die USA zu verweigern. Er schlägt die Registrierung und Überwachung bestimmter Nicht-US-Bürger vor.
Wörtlich heisst es daneben: «Allen Ausländern aus Hoch-Risiko-Gegenden soll nachgespürt werden.» Sie sollen laut dem Strategiepapier unter anderem zum islamischen Scharia-Recht, zum Dschihad und zur US-Verfassung befragt werden. Ausserdem will Kobach die Aufnahme syrischer Flüchtlinge stoppen und in seinem ersten Jahr im Amt eine «Rekordzahl krimineller Ausländer» abschieben.
Kobach musste sich in sozialen Medien und von Demokraten reichlich Spott dafür gefallen lassen, dass ausgerechnet ein Kandidat für das Ministerium für innere Sicherheit nicht mit vertraulichem Material umgehen könne.
Als republikanischer Innenminister von Kansas hat der 50-jährige Kobach sich über die Grenzen des Bundesstaates hinaus mit knallharten Positionen zu Einwanderung und Wahlrecht einen schillernden Ruf erworben. Er unterstützt Trump seit langem und befürwortet den Bau einer Mauer zu Mexiko.