Pensionskassen sorgen sich wegen Alterung

Wie eine Umfrage der Credit Suisse zeigt, rechnen viele Pensionskassen entweder mit höheren Beiträgen oder einem Leistungsabbau in Form von einem höheren Rentenalter oder tieferen Renten.

Auf einen Rentner kommen heute im Schnitt drei Erwerbstätige. (Bild: sda)

Wie eine Umfrage der Credit Suisse zeigt, rechnen viele Pensionskassen entweder mit höheren Beiträgen oder einem Leistungsabbau in Form von einem höheren Rentenalter oder tieferen Renten.

Die Alterung der Bevölkerung macht den Pensionskassen Bauchweh. Eine Studie der Credit Suisse unter Pensionskassen hat ergeben, dass 82 Prozent der Befragten den Umwandlungssatz angesichts der Alterung für zu hoch halten. Dies verschärfe das Problem der Umverteilung zwischen den arbeitenden Menschen und den Rentnern weiter, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Umfrage der CS bei 258 Pensionskassen ersichtlich wird. In einer Studie vor zwei Jahren schätzte die Grossbank die gesamte Umverteilung im Jahre 2010 auf 2,5 Mrd. Franken.

Neuere Daten habe man nicht berechnet, sagte CS-Ökonom Andreas Christen vor den Medien in Zürich. 63 Prozent der Befragten erwarten wegen der Demografie höhere Sparbeiträge, während 50 Prozent mit einem Leistungsabbau rechnen.

Der Leistungsabbau in Form von einem höheren Rentenalter und/oder tieferen Renten sei politisch wohl schwieriger durchzusetzen und aus diesem Grunde etwas weniger wahrscheinlich, hiess es in der Studie: «Deshalb dürfte das Thema der Erhöhung von Beitragszahlungen in den nächsten Jahren wohl auch eher auf die politische Agenda kommen als der Leistungsabbau.»

Umverteilung spitzt sich zu

Denn in Zukunft gibt es immer mehr Rentner im Verhältnis zur arbeitenden Bevölkerung. «1960 kamen auf einen Rentner etwa 5 Erwerbstätige. Heute sind es etwa 3», sagte Christen: «Um 2060 werden es 2 oder weniger sein.» Die Umverteilung dürfte sich akzentuieren.

Knapp drei Viertel der Pensionskassen unterstützt deshalb mindestens teilweise das Reformvorhaben «Altersvorsorge 2020», das der Bundesrat Ende letzten Jahres vorgeschlagen hat. Dieses sieht unter anderem ein Referenzrentenalter von 65 Jahren für Männer und Frauen vor statt eines fixen Rentenalters von 65 Jahren für Männer und 64 Jahren für Frauen.

Zudem besteht die Möglichkeit, bis 70 gleitend in Pension zu gehen. Überdies soll der Umwandlungssatz von derzeit 6,8 auf 6,0 Prozent gesenkt werden. Die Botschaft zur grossen Reform soll im Herbst vorliegen.

Vermögen wachsen weiter

Obwohl immer mehr Menschen Rente beziehen, dürften die Vorsorgegelder der Pensionskassen nicht schrumpfen, rechneten die CS-Ökonomen vor. Zwischen 2004 und 2012 seien die verwalteten Vermögen der Pensionskassen von 484 Mrd. auf 673 Mrd. Fr. gewachsen. Und derzeit kämen jährlich alleine von den Beiträgen 14 Mrd. Fr. mehr herein, als Sozialleistungen ausbezahlt würden.

Zwar könnte der jährliche Saldo zwischen einbezahlten Beiträgen und ausbezahlten Sozialleistungen ab 2034 negativ werden wegen der Pensionierung der Babyboomer, sagte Christen. Aber die anfallenden Kapitalerträge dürften dies mehr als ausgleichen.

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