Ein Zug in Richtung Mailand ist am Samstag wegen einer technischen Störung im Simplontunnel stehen geblieben. Eine Person nutzte die Panne, um aus dem blockierten Zug auszusteigen und im engen Tunnel zu Fuss zurück in Richtung Brig zu gehen.
SBB-Sprecher Christian Ginsig bestätigte auf Anfrage eine Meldung der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Die Person habe die Notverriegelung betätigt und so die Tür geöffnet, sagte Ginsig. Nach rund einer halben Stunde habe die Person von einer Tunnelnische aus selbst die SBB alarmiert.
Das Zugspersonal habe bereits zuvor den Lösch- und Rettungszug von Brig aufgeboten. Begleitet von der Kantonspolizei Wallis sei nach der Person gesucht worden. Knapp eine Stunde nach der ersten Meldung über die Zugspanne konnte die Person aufgegriffen und der Kantonspolizei Wallis übergeben werden.
Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA handelte es sich bei der Person um einen Migranten, der aus der Schweiz ausgewiesen worden war. Die SBB und die Walliser Kantonspolizei konnten auf Anfrage keine Angaben zur Person machen.
Klar ist laut der SBB, dass die Person den Zug Bern – Mailand nicht selbst zum Anhalten gebracht hatte. Der Zug sei wegen einer Fahrzeugstörung im Simplontunnel stehen geblieben, sagte Ginsig. Die Person, die später ausstieg, habe damit nichts zu tun.
Der Zug mit rund 400 Passagieren an Bord blieb rund 40 Minuten im Tunnel blockiert, bis die technische Störung behoben werden konnte.