Personalverband verlangt mehr Lohn für Bankangestellte

Trotz umfassender Sparprogramme bei den Banken verlangt der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) mehr Lohn für Bankangestellte. 1,5 Prozent oder mindestens 100 Fr. pro Monat sollen es sei, so die Forderung. Der SBPV rechtfertigt die Forderung mit den Milliardengewinnen von 2011.

Der Präsident des Schweizerischen Bankpersonalverbandes (SBPV), Peter-René Wyder (Archiv) (Bild: sda)

Trotz umfassender Sparprogramme bei den Banken verlangt der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) mehr Lohn für Bankangestellte. 1,5 Prozent oder mindestens 100 Fr. pro Monat sollen es sei, so die Forderung. Der SBPV rechtfertigt die Forderung mit den Milliardengewinnen von 2011.

13 Mrd. Fr. hätten die Schweizer Banken im letzten Jahr erwirtschaftet, schrieb der SBPV am Mittwoch. Dabei stützt er sich auf Angaben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und die Schweizerische Bankiervereinigung. Dies sei eine Gewinnsteigerung von 20 Prozent gegenüber 2010.

Die Boni seien gekürzt und viele Bankangestellte hätten in den vergangenen zwei Jahren keine Lohnerhöhung zugesprochen erhalten. Deshalb sei es an der Zeit, dass sich die Banken gegenüber ihrem Personal „grosszügig“ zeigten. Zudem wolle der Verband die „wachsende Lohnschere“ im Bankensektor ausgleichen.

„Die Angestellten stehen unter grossem Druck“, sagte SBPV-Präsident Peter-René Wyder auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda – viele seien auf ein anständiges Fixgehalt angewiesen. Ausserdem handle es sich mit den monatlich 100 Fr. nur um eine „bescheidene Forderung“.

Banken planen Nullrunde

Dennoch stösst diese Forderung bei den Banken auf taube Ohren. Wie dessen Arbeitgeberverband AGV Banken in einer Stellungnahme schrieb, lehnt er generelle Lohnerhöhungen ab. Eine Umfrage bei den Banken habe zudem ergeben, dass grundsätzlich kein Raum für höhere Löhne bestehe.

Der Verband verwies auf das „schwierige und von Unsicherheiten geprägte Umfeld“, in dem sich die Banken in diesem und im kommenden Jahr befänden. Teilweise könnten „gezielte, individuelle Saläranpassungen“ in Betracht gezogen werden, wofür aber maximal 0,5 Prozent der Lohnsumme zur Verfügung stehe.

Stattdessen würde bei vielen Banken der Erhalt von Arbeitsplätzen im Vordergrund stehen. Denn Abbaumassnahmen würden als Folge Regulierungs- und Margendrucks unumgänglich sein.

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