Peter Löscher, der ehemalige Chef von Siemens, gibt seinen Posten als Vizepräsident der Renova Holding des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg auf. Er bleibt aber Präsident des Industriekonzerns Sulzer, der ebenfalls von Vekselberg kontrolliert wird.
Löscher habe die Funktion als Renova-Vizepräsident auf eigenen Wunsch hin am vergangenen Donnerstag niedergelegt, bestätige Renova-Sprecher Jay Hawkins am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Zuvor hatten die «Neue Zürcher Zeitung» und das Magazin «Bilanz» unter Berufung auf eine hochrangige Quelle bei Renova über den Abgang berichtet.
Hawkins machte am Montag keine Angaben dazu, wie lange Löscher Sulzer-Präsident bleiben wird. An der Sulzer-Generalversammlung von Anfang April 2016 wurde Löscher als VR-Präsident mit einer einjährigen Amtszeit bestätigt.
Der mit einer Spanierin verheiratete Löscher soll zum Aufsichtsratschef des halbstaatlichen Erdöl- und Erdgaskonzerns OMV und Aufsichtsrats des spanischen Telecom-Konzerns Telefonica werden. laut «Bilanz» besteht kein Zusammenhang zwischen dem Abgang bei Renova und den neuen Mandaten. Löscher steht seit Frühling 2014 in Diensten von Renova.
Köpferollen
Aufgrund unbefriedigender Ergebnisse seiner Schweizer Beteiligungen OC Oerlikon, Schmolz+Bickenbach und Sulzer scheint Vekselbergs Geduld in den letzten Monaten arg strapaziert worden zu sein. Die Folge war ein eigentliches Köpferollen im Management.
Ende Februar setzte Vekselberg bei Renova drei nichtrussische Manager, so den Kommunikationsverantwortlichen, den Chefjuristen und den Finanzchef, vor die Türe. Gleichzeitig wurde der damalige Renova-Chef Löscher von seinen exekutiven Funktionen enthoben und zum Vizepräsidenten der Renova und zum Sulzer-Präsident degradiert.