In einer Petition hat der VCS Schweiz die SBB aufgefordert, ihren Entscheid zur Schliessung aller Drittverkaufsstellen zurückzunehmen. 32’000 Menschen setzten ihre Unterschrift unter die Bittschrift, die am Mittwoch der SBB in Bern überreicht wurde.
52 Drittverkaufsstellen müssten gemäss SBB per Ende 2017 schliessen, wie der VCS Verkehrsclub der Schweiz in einer Mitteilung zur Petitionsübergabe schreibt. Besonders von den Schliessungen der Billett-Agenturen betroffen seien die Ostschweiz, Basel-Land, das Tessin und und der Berner Jura. Aus diesen Regionen stammten auch die meisten Unterschriften.
«Es gibt viele ältere Menschen und Menschen mit einem Handycap – und nicht nur diese – denen die persönliche Beratung wichtig ist», wird der Präsident IG Stationshalter und Nationalrat Jakob Büchler (CVP/SG) vom VCS zitiert.
Der Rückzug aus der Fläche beim Billettberkauf schliesse ganze Gruppen vom Zugang zu Bahn und Bus aus. Für die Betroffenen seien «komplizierte Automaten, verschiedenste digitale Ticketing-Lösungen, die nur ein begrenztes Fahrausweis-Sortiment bieten, Unklarheiten bei Reservationen und Aktionen» zu grosse Hürden.
Ein Viertel der bedienten Verkaufsstellen
Mit den 52 Drittverkaufsstellen verschwänden rund ein Viertel aller bedienten Verkaufsstellen in der Schweiz. Die Bundesbahnen wollten so 5 Millionen Franken pro Jahr einsparen, was den Provisionen entspreche, welche die SBB ihren Partnern des Agentur-Modells für jedes verkaufte Ticket zahlen müsse.
Angesichts eines Budgets von jährlich knapp 9 Milliarden Franken «ist diese Einsparung unverhältnismässig klein», schreibt der VCS.
Dessen Petition wird vom Blinden- und Sehbehindertenverband Schweiz, der Behindertenkonferenz Zürich, den Grauen Panthern Nordwestschweiz, dem Schweizerischen Konsumentenforum kf, der Fédération Romande des Consommateurs (FRC), der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr (IGöV), von Pro Bahn Schweiz unterstützt und von der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) unterstützt.