Vladimir Petkovic macht auch nach dem vierten Schweizer Sieg in der WM-Qualifikation Raum zur Steigerung aus. Das Team müsse noch besser werden, so der Trainer nach dem 2:0 gegen die Färöer.
«Ich bin zufrieden, wie wir gearbeitet haben. Aber wir müssen noch besser werden», bilanzierte der Schweizer Trainer nach dem 2:0 gegen die Färöer in Luzern.
Die Ära Petkovic war nicht immer eine Zeit der Fussball-Feste und der grenzenlosen Euphorie. Der Nachfolger von Ottmar Hitzfeld kommt nun aber immer besser in Fahrt und vor allem sehr gut an. Und unter seiner Leitung haben die Schweizer nur beim Einstand gegen England (0:2) vor über zwei Jahren im eigenen Stadion eine Qualifikationspartie verloren. Seither reihten sie sechs Erfolge aneinander.
Mit Finessen beschäftigen
Nachlässigkeiten erlaubt sich die Mannschaft von Petkovic gegen Teams ausserhalb der Top 50 des FIFA-Rankings keine, mit 16:0 Toren hat sie Kontrahenten wie Estland, Litauen, San Marino oder die Färöer abgefertigt.
Dem Schweizer Selektionär genügt das Punktemaximum nicht, er verlangt mehr Hunger, Konzentration und Effizienz: «Wir müssen noch mehr Druck erzeugen, noch mehr Gas geben, noch souveräner gewinnen. Solche Gegner müssen wir überrennen können.»
Im Gegensatz zum unter Druck geratenen Austria-Strategen Marcel Koller, der bis zur Einigung mit Petkovic vor bald drei Jahren während Wochen mit dem SFV verhandelt hatte, darf sich der Schweizer Trainer nach dem besten Qualifikations-Auftakt seit 1971 mit angenehmen taktischen Finessen beschäftigen.
Sie müssten noch etwas schneller spielen und früher skoren, um tief stehende Widersacher wie die Färöer sofort aus den Angeln zu heben, so Petkovic. Zudem wünsche er sich mehr lange Pässe in den Rücken der Abwehr, wie ihn beispielsweise Valon Behrami vor dem 1:0 meisterhaft gespielt hatte.
Das Kompliment des Europameisters
Lars Olsen, einst Captain der dänischen Europameister und inzwischen Aufbauhelfer der Färinger, nahm das 0:2 gelassen und relativierte: «Wir sind mitten in einem Entwicklungsprozess und müssten einen sehr guten Tag haben, um die Schweizer vor Probleme zu stellen.»
Obschon sich seine Equipe bedeutend wirkungsvoller gegen eine Lektion wie vor eigenem Publikum gegen Portugal (0:6) gewehrt hatte, machte Olsen der SFV-Auswahl ein nicht zu unterschätzendes Kompliment: «Die Schweiz tritt im Vergleich zu Portugal mehr als Team auf. »
Nach dem 4. Spieltag führt die Schweiz die Gruppe B souverän an. Deshalb übermittelte Petkovic seiner rund 60 Mitarbeiter umfassenden Delegation Glückwünsche und attestierte dem Personal auf dem Rasen grossen Charakter: «Wir sind auch aus schwierigen Situationen immer mit einem positiven Ergebnis herausgekommen.»