Am Tag nach seinem missratenen Einstand als Nationalcoach nimmt Vladimir Petkovic gegenüber der Sportinformation eine erste Analyse der 0:2-Niederlage gegen England vor.
Sie haben nahezu auf die gleiche Mannschaft gesetzt, die zuletzt an der WM gegen Argentinien im Achtelfinal überzeugte und nur knapp scheiterte. Wie ist zu erklären, dass diese eingespielte Mannschaft zu Beginn derart nervös war?
Vladimir Petkovic: «Wir haben gut angefangen. Aber dann begingen wir den einen oder anderen leichten Fehler, was eine gewisse Unsicherheit nach sich zog. Dann ist es normal, dass im Team Nervosität aufkommt. Wir haben uns in ein paar Situationen selber in Schwierigkeiten gebracht. Um wieder zu unserem Spiel zu finden, zogen wir uns zehn bis fünfzehn Meter zurück. In jener Phase ist uns die Partie entglitten, das war für mich entscheidend.»
Als Ihre Equipe mehr riskierte, war sie sofort anfällig auf Konter. War die mangelnde Balance mit ein Grund für die Probleme?
«Das muss nicht unbedingt so sein. Wir haben die meisten Konter der Engländer mit eigenen unnötigen Fehlern verschuldet. Wenn wir in Ballbesitz sind, passieren solche schnelle Gegenangriffe eigentlich nicht. Aber oft fehlte die Lockerheit, vielleicht auch etwas das Selbstbewusstsein, voll die eigenen Qualitäten auszuspielen.»
Hat sich die Equipe in manchen Situationen für die falsche Variante entschieden?
«Wenn man unter Druck ist, ist manchmal auch die einfache Lösung gefragt. Wir machten es teilweise fast umgekehrt. Obschon sich Schwierigkeiten abzeichneten, wollten wir das Problem mit dem Ball am Fuss lösen.»
Hängt die Performance des Nationalteams eben auch eng mit den Leistungen der Spieler im Klub zusammen?
«Der eine oder andere hat im Klub sicher ähnlich gespielt wie gestern. Aber wir sollten trotzdem positiv bleiben. Ein Match zu verlieren, ist kein Drama. Meine Hoffnung ist aber schon, dass meine Spieler bis zu unserer nächsten Partie im Oktober viele Einsatzminuten in den Füssen haben werden. Und nochmals: 45 Minuten waren gut, diesen positiven Eindruck müssen wir behalten.»