Der Schweizer Coach Vladimir Petkovic macht beim 0:2 gegen England nur wenige Schwachpunkte aus. Sein Amtskollege Hodgson adelt in erster Linie seinen Rekord-Stürmer Wayne Rooney.
Das 0:2 in England löste bei Petkovic keine allzu grossen Selbstzweifel aus. Der Schweizer Coach machte seiner Equipe nach der ersten Niederlage seit dem Jahreswechsel keinerlei Vorwürfe. Im Gegenteil, er ortete sein Team auf Augenhöhe mit den Engländern: «Wir haben dieses Resultat eigentlich nicht verdient.»
Petkovic ärgerte sich über zwei, drei Details, die er allerdings nicht näher ausführen mochte. Der Trainer meinte aber wohl den Penaltypfiff und ein paar knappe Offside-Entscheide des Schiedsrichters: «Der eine oder andere Entscheid war gegen uns. Aber wir können damit leben.»
Dem Favoriten attestierte er mehr Erfahrung auf hohem Niveau: «Sie spielen jede Woche auf sehr gutem internationalen Level. Diese qualitativen Unterschiede waren ersichtlich.» Und er schob nach, ihnen hätte die Topform gefehlt.
Im Vergleich zum 0:2 im Herbst vor einem Jahr machte Petkovic trotz einer zumindest in offensiver Hinsicht abermals zu diskreten Leistung Fortschritte aus: «Im ersten Spiel verhielten wir uns naiver, im Wembley hingegen waren wir in erster Linie unglücklicher.»
Und anders als die «Three Lions» hätten sie zu wenig Speed aufbauen können. «Vielleicht haben wir das Spiel vor drei Tagen im mentalen Bereich gespürt», mutmasste der Nationalcoach. Nach dem Kraftakt gegen die Slowenen sei es nicht einfach gewesen, «wieder auf dieses Niveau zu kommen».
Roy Hodgsons Analyse umfasste natürlich den englischen Schwerpunkt des Abends: Wayne Rooneys 50. Treffer im Nationalteam, die neue Rekordmarke in der Geschichte des Verbandes: «Das ist natürlich die Hauptschlagzeile. Er ist die neue Nummer 1. Was kann man mehr sein? Er ist eine Legende.»
Mit der ungenügenden ersten Hälfte musste sich Hodgson nicht lange befassen, die Würdigung von Rooney war wichtiger: «Wayne und Bobby (Charlton) sind fantastische Persönlichkeiten. Ich schätze mich glücklich, den einen noch in meiner Mannschaft zu haben.»
Ihm imponiere die Art, wie der Topskorer seine Captain-Rolle ausfülle: «Mich beeindruckt, wie hart er noch immer arbeitet und sich nie zurücklehnt.» Und dann hob Hodgson seinen zweiten Matchwinner hervor: Harry Kane habe hervorragend gespielt. «Rooney, Kane und das Resultat, das gefällt mir.»