Die Schwyzer Nationalrätin Petra Gössi ist die bislang einzige offizielle Kandidatin fürs FDP-Präsidium. Nun hat sie erstmals Stellung bezogen, in welche Richtung sie die Partei lenken würde.
Die Schwyzerin Petra Gössi würde die FDP als Parteipräsidentin ähnlich positionieren, wie Philipp Müller dies tat. Die FDP werde mit ihr nicht weiter nach rechts rutschen, sagte die Nationalrätin, die im rechten Flügel der FDP politisiert, in einem Interview.
Die FDP habe in den letzten Jahren wieder ein klares Profil erhalten. «Jetzt geht es darum, dieses klare Profil weiterzuführen», sagte Gössi dem Schweizer Radio und Fernsehen am Sonntag. Werde sie FDP-Präsidentin, werde es keine grosse Differenz zur FDP unter Philipp Müller geben, was die Positionierung betreffe.
Gössi hatte vergangene Woche ihr Interesse am Parteipräsidium angemeldet. Die politischen Schwerpunkte setzt sie ähnlich wie Müller. Die auf der Onlineplattform smartvote.ch aufgeschalteten Profile der beiden sind fast deckungsgleich.
Auch Müller sei nach seiner Wahl zum Parteipräsidenten «eingemittet» worden, sagte Gössi. «Ich bin überzeugt, bei einer allfälligen Wahl würde bei mir das Gleiche geschehen.» Wenn man im Parteipräsidium sei, müsse man das gesamte Spektrum abdecken. «Das gehört zum Amt, das ist mir klar.»
Schärfere Grenzkontrollen
Gössi äusserte sich im Interview auch zur aktuellen Flüchtlingskrise. Menschen, die in Not seien, müsse man helfen, sagte sie. Bei Wirtschaftsflüchtlingen aber müsse man den Riegel schieben. Die Grenzkontrollen gehörten verschärft. Einen Zaun an der Grenze hochzuziehen, das «geht aber sicher nicht».
Bei der Europapolitik decke sich ihre Position mit derjenigen der FDP, sagte Gössi weiter. Es sei von grosser Wichtigkeit, dass die Bilateralen erhalten blieben.
Auf die Frage, ob sie sich im Rampenlicht behaupten könne, sagte die als zurückhaltend geltende Gössi, man müsse immer in ein Amt hineinwachsen. «Niemand wurde als Parteipräsident geboren.»
Frist läuft noch
Gössi hatte ihre Kandidatur vor einer Woche schriftlich bekannt gegeben. Sie hat vorläufig freie Bahn, nachdem der zunächst als Favorit gehandelte Berner Nationalrat Christian Wasserfallen nach einigem Überlegen auf eine Kandidatur verzichtet hatte.
Weitere Kandidaturen wurden bisher nicht bekannt. Doch noch bleibt Zeit: Bis zum 29. Februar können sich interessierte FDP-Politiker melden. Die neue Präsidentin oder der neue Präsident wird am 16. April gewählt.