Der Raffinieriebetreiber Petroplus muss einen weiteren herben Verlust hinnehmen. Das Zuger Unternehmen schreibt im abgelaufenen dritten Quartal einen Nettoverlust von 143,6 Mio. Dollar. Ein Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum 93,8 Mio. Dollar gewesen.
Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011 steht ein tiefrotes Minus von 413,3 Mio. Dollar in den Petroplus-Büchern, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Der Raffineriebetreiber findet damit nicht mehr aus der Verlustzone heraus. 2010 hatte Petroplus bereits einen Nettoverlust von 250,3 Mio. Dollar in den ersten neun Monaten eingefahren.
Tiefe Margen
Zwar war der Umsatz im dritten Quartal 2011 um 26 Prozent auf 6,5 Mrd. Dollar gestiegen. Die tiefen Margen führten indes zu einem Betriebsverlust von 308,1 Mio. Franken. 2010 hatte der Betriebsverlust im gleichen Zeitraum knapp einen Sechstel davon betragen.
„Das dritte Quartal war sehr schwierig“, liess sich Petroplus-Chef Jean-Paul Vettier im Communiqué zitieren. Die Margen hätten im schwachen zweiten Quartal etwas zugelegt, sich dann aber – unter dem Druck der Rohstoffpreise und der Schuldenkrise in Europa – im September deutlich verschlechtert.
Vettier sieht trotz negativen Zahlen positiv in die Zukunft: „Die Margen haben sich im vierten Quartal vom extremen Tief erholt.“ Ausserdem entwickle sich die Situation in Libyen positiv für den Raffineriebetreiber. Libysches Rohöl kehre wieder auf den Markt zurück, schreibt Petroplus.
Strafe für Petroplus
Wie am Mittwoch ausserdem bekannt wurde, muss Petroplus wegen eines Verstosses gegen die börsenrechtlichen Meldepflichten eine Zahlung von 50’000 Franken zahlen. Die SIX Exchange Regulation – die Aufsichtsstelle der Schweizer Börse – habe mit Petroplus eine Einigung erzielt, teilte sie mit.
Die Strafe steht im Zusammenhang mit einem Verstoss gegen die Rechnungslegungsvorschriften IFRS im Jahresabschluss 2009. Der von SIX Exchange Regulation festgestellte Mangel bezieht sich auf den fehlerhaften Ausweis einer Restrukturierung in der Erfolgsrechnung.