Petter Northug gewinnt die letzte und zugleich prestigeträchtigste Entscheidung der nordischen Weltmeisterschaften in Falun. Er meistert den Fünfziger in klassischer Technik. Cologna wird Sechster.
Northug vollbrachte einmal mehr ein Husarenstück. Mehrmals schien er bei sehr kräfteraubenden Verhältnissen im knöcheltiefen Sulzschnee den Anschluss zu verlieren. Doch er blieb dran, auch weil im heftigen Schneetreiben keiner einen ernsthaften Vorstoss wagte. Als Schneepflug hätte ein Solist kaum eine Chance gehabt. Im Endspurt war Northug dann wieder der Alte. Der 29-Jährige meisterte den Spurt vor Lukas Bauer (Tsch) und Johan Olsson (Sd), dem Topfavoriten. Petter Northug krönte sich mit vier Goldmedaillen zum König von Falun. Insgesamt weist der Norweger nun 13 WM-Titel in seinem Palmarès aus.
Dario Cologna wurde mit neun Sekunden Rückstand Sechster. Der Mitfavorit blieb im Stadion auch gegen Maxim Wylegschanin (Russ) und Alex Harvey (Ka) chancenlos, obwohl er die Abfahrt noch in vierter Position vor Northug in Angriff genommen hatte. «Es war sehr hart von Beginn an», sagte der dreifache Olympiasieger. Er habe nach 20 km bereits eine leichte Krise verspürt, sich aber wieder fangen können. Mehr als Rang 6 sei diesmal kaum möglich gewesen.
Eine Überraschung bildet insbesondere die Silbermedaille von Bauer. Der Tscheche hatte als Einziger der Spitzengruppe nach 45 km noch die Ski gewechselt. Dieser Schachzug zahlte sich aus, weil er ohne grossen Kräfteverschleiss das Loch gleich wieder zulaufen konnte. Jonas Baumann, der zweite Schweizer beim Finale von Falun, verlor den Kontakt zur Spitzengruppe erst nach 45 km und wurde 18. mit 1:35 Minuten Rückstand.
Der Titelverteidiger Olsson – er schrieb vor zwei Jahren im Val di Fiemme mit der Solo-Flucht über 40 km Langlaufgeschichte – hatte seinen Gegnern nach 12 km erstmals auf den Zahn gefühlt. Er griff an und sorgte kurzfristig für eine hochkarätige Fluchtgruppe zusammen mit Cologna, Harvey, Wylegschanin und dem wieder genesenen Martin Johnsrud Sundby. Doch das Quintett ging nicht aufs Ganze.
Ein zweites Mal griff der Schwede nach 30 km im Stadion an. Erneut brachte die Tempoverschärfung nur kurzfristig Unruhe ins Feld. Bei immer schwerer werdenden äusseren Bedingungen wagte keiner den Sololauf, zeitweise brach das Tempo völlig zusammen. Die Siegerzeit für die 51,6 km betrug 2:26 Stunden. Der Hauptprofiteur hiess einmal mehr Petter Northug.