Favorit Pfadi verliert in den Playoff-Halbfinals gegen St. Otmar 21:27 und muss in der Best-of-5-Serie den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Die Kadetten dagegen gewinnen gegen Wacker erneut (27:19).
Pfadis Trainer Adrian Brüngger hatte nach dem Cupsieg am Sonntag gesagt, dass dieser der Auftakt zu etwas Grösserem sein könne, da die vielen jungen Spieler im Team erstmals einen Titel gewonnen hätten. Die erste Partie nach dem Triumph wurde aber zu einem Fiasko.
Die vom Verletzungspech arg gebeutelten Winterthurer – unter anderen fehlten die Aufbauer Luka Maros, Michal Svajlen (beide Saisonende) und Goran Cvetkovic – waren in St. Gallen weitgehend chancenlos und führten bloss zweimal (4:3 und 5:4).
Nach dem 10:14-Pausenrückstand kam Pfadi beim 13:15 (34.) und 16:18 (45.) noch zweimal bis auf zwei Treffer heran. Dann aber zog St. Otmar bis zur 49. Minute auf 23:16 davon, womit die Partie vorentschieden war. Die St. Galler präsentierten sich im Vergleich zur 16:28-Niederlage im ersten Halbfinal-Spiel wie ausgewechselt.
Die Basis zum überraschend deutlichen Sieg bildete eine sehr aggressive Verteidigung, wobei sich die Gastgeber auf den sehr starken tschechischen Torhüter Martin Galia verlassen konnten, dem nicht weniger als 23 Paraden gelangen. Damit stach er seinen Antipoden Arunas Vaskevicius (14) klar aus. Mit dem Kroaten Vedran Banic (7 Tore) und Galias Landsmann Tomas Babak (5) überzeugten bei St. Otmar zwei weitere Ausländer.
Bei Pfadi dagegen enttäuschte insbesondere Kevin Jud, der MVP des Final-Four-Turniers im Schweizer Cup. Der Regisseur, der am Wochenende im Halbfinal und Final 16 Tore erzielt hatte, reüssierte bloss zweimal – zum 19:26 und 21:26. Auch Julian Krieg konnte trotz acht Treffer nicht wirklich überzeugen – er verwertete bloss zwei von neun Schüssen aus dem Spiel heraus. Bei den Winterthurern kam auch der frühere Internationale Severin Brüngger, der Bruder des Trainers, zum Einsatz.
Während Pfadi einen Rückschlag erlitt, gelang den Kadetten ein weiterer Schritt Richtung erfolgreicher Titelverteidigung. Hielt Wacker in der ersten Halbzeit (8:11) noch einigermassen mit, zogen die Schaffhauser nach der Pause davon. In der 44. Minute führten sie 18:11. Zwar verkürzten die Berner Oberländer noch zweimal bis auf vier Tore, nach dem 16:20 (51.) gelangen dem Heimteam jedoch drei Treffer in Serie zum 23:16 (53.).
Eine starke Leistung zeigte bei den Kadetten der ungarische Spielmacher Gabor Csaszar, der Mitte Februar von Paris Saint-Germain zu den Schaffhausern gestossen war. Der Routinier erzielte acht Tore. Bei Wacker machte sich die Absenz von Topskorer Lukas von Deschwanden (Rückenprellung) erneut stark bemerkbar. Somit können die Kadetten am Freitag in Thun den Sack zumachen.