Die Pfarrei-Initiative unterstützt den Bürgler Pfarrer im Streit mit dem Bistum Chur. Sie wehre sich «gegen die autoritäre und hartherzige Art und Weise, wie vom Ordinariat in Chur ein Seelsorger und die Gemeinde mit harten Sanktionen abgestraft werden».
Solche Massnahmen seien einer Kirche, die der Sorge und dem Wohl der Menschen verpflichtet sei, unwürdig, hiess es in einer Mitteilung. Die Pfarrei-Initiative ermutige die Gemeinde von Bürglen, zusammen mit Bucheli den Weg des Widerstandes nicht aufzugeben. «Seelsorgerinnen und Seelsorger der Pfarrei-Initiative denken und handeln wie sie», hiess es.
Die Pfarrei-Initiative war im November 2012 von 90 Seelsorgern lanciert worden. Sie fordert Reformen, weil die Realität im Kirchenalltag längst nicht mehr den Vorschriften der Kirchenleitung entspreche.
Ausgangspunkt des Streits zwischen dem Churer Bischof und dem Bürgler Pfarrer ist Buchelis Segnung eines lesbischen Paares im vergangenen Herbst. Huonder forderte den Pfarrer zur Demission auf. Der Churer Bischof einigte sich mit Morerod darauf, dass Bucheli in das Westschweizer Bistum zurückgerufen wird, wo er geweiht worden war. Bucheli lehnte die geforderte Demission ab.
Bischof wehrt sich gegen Vorwürfe
Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, wehrte sich derweil am Donnerstag gegen die Vorwürfe, er habe im Fall des Bürgler Pfarrers zu schnell oder zu hart gehandelt. Huonder präsentierte eine detaillierte Aufstellung der Ereignisse.
Darüber hinaus werde das Bistum keine öffentlichen Aussagen machen, teilte dieses mit. Wie bereits kommuniziert, werde als nächstes der Lausanner Bischof Charles Morerod ein Gespräch mit Pfarrer Bucheli führen. Das sei so abgesprochen.
In den Medien sei vereinzelt suggeriert worden, Bischof Vitus Huonder habe zu schnell oder zu hart gehandelt, schreibt Bischofssprecher Giuseppe Gracia.
Gemäss dem am Donnerstag veröffentlichten «Fact sheet betreffend Pfarrer Wendelin Bucheli» des Bistums Chur soll unter anderem am 2. Februar 2015 ein Gespräch zwischen Huonder und Bucheli stattgefunden haben – unter vier Augen. Dabei habe Bucheli erklärt, er sehe ein, dass er «den Bischof in eine schwierige Lage gebracht habe und nicht in Bürglen bleiben könne».