Pfarrer Sieber weiht das Obdachlosen-Dorf in Zürich-Affoltern ein

Der Zürcher Pfarrer Ernst Sieber hat am Dienstag das erste Obdachlosen-Dorf der Schweiz eingeweiht: „Brothuuse“ in Zürich-Affoltern. Maximal 50 Obdachlose finden in diesem Selbsthilfe-Dorf Platz.

Die Obdachlosenunterkünfte der Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber kurz vor der Fertigstellung (Bild: sda)

Der Zürcher Pfarrer Ernst Sieber hat am Dienstag das erste Obdachlosen-Dorf der Schweiz eingeweiht: „Brothuuse“ in Zürich-Affoltern. Maximal 50 Obdachlose finden in diesem Selbsthilfe-Dorf Platz.

42 Plätze werden zu Beginn besetzt sein, wie die Sozialwerke Pfarrer Sieber SWS am Dienstag mitteilten. Die ersten Bewohner werden in den nächsten Tagen einziehen und hier zeitlich befristet ein Dach über dem Kopf finden.

„Brothuuse“, benannt nach der schweizerdeutschen Übersetzung des hebräischen „Bethlehem“, ist als Selbsthilfe-Dorf konzipiert. Die Bewohner müssen sich selber organisieren und sollen sich so wieder als Teil der Gesellschaft fühlen.

Gebaut wurde das „Dörfli“, wie es Pfarrer Ernst Sieber nennt, aus Holzelementen, die je nach Bedarf flexibel eingesetzt und nach Gebrauch einfach abgebaut werden können. Er rechnet aber nicht damit, dass die Baukasten-Siedlung bald überflüssig wird. Günstige Wohnungen würden auf dem Zürcher Wohnungsmarkt immer seltener.

Das fast 3000 Quadratmeter grosse Areal, auf dem die Siedlung steht, gehört der Stadt Zürich. „Brothuuse“ ist ein lange gehegter Traum Siebers. Bereits als EVP-Nationalrat in den 1990er Jahren forderte er ein eigenes Dorf für Randständige.

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