Die erst Mitte vergangenen Jahres eingeführte Pflicht für Autofahrer in Frankreich, einen Alkoholtest im Fahrzeug mitzuführen, ist endgültig vom Tisch.
Innenminister Manuel Valls versicherte am Freitag in der Zeitung „Le Parisien“, für ihn gebe es „keine verpflichtenden Alkoholtests und erst recht keine Sanktionen“ für Fahrer, die kein Pusteröhrchen in ihrem Auto haben.
Die Vorschrift stammte noch von der im vergangenen Mai abgewählten konservativen Regierung unter Staatschef Nicolas Sarkozy. Ursprünglich sollten Autofahrer, die keines der umstrittenen Geräte mit sich führen, bereits ab dem 1. November mit einem Bussgeld von elf Euro bestraft werden – auch Touristen. Diese Frist hatte Valls mehrfach mit Hinweis unter anderem auf „Lieferschwierigkeiten“ verschoben.
Die Alkoholtests waren vor allem wegen Fragen zu ihrer Zuverlässigkeit und wegen des Preises zunehmend in die Kritik geraten.
Alkoholkonsum ist in Frankreich für rund ein Drittel der Toten auf den Strassen verantwortlich. Nach Angaben der französischen Verkehrswacht liegt die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle bei jährlich rund 4000. Innenminister Valls hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zahl bis zum Jahre 2020 zu halbieren.