Die Achtelfinals vom Dienstag in der Champions League scheinen schon vor dem Rückspiel entschieden: Real geht mit einem 2:0-Vorsprung ins Heimspiel gegen die AS Roma, Wolfsburg gewann in Gent 3:2.
Die Römer haben sich vor drei Wochen im Hinspiel mit Real Madrid weitgehend auf Augenhöhe präsentiert, doch an einen Sieg in Spanien mit zwei Toren Differenz und drei geschossenen Toren glauben sie eigentlich selbst nicht. Zumal Real Madrid in dieser Saison durchaus sehr heimstark ist.
In der Vorrunde der Champions League gab es drei Siege und 13:0 Tore. Und in der Primera Division siegte das Starensemble um Cristiano Ronaldo seit dem Amtsantritt des neuen Trainers Zinédine Zidane in fünf von sechs Heimspielen – und schoss dabei 27 Tore.
Der Römer Strohhalm heisst Seydou Keita
Sie mussten in Rom also lange suchen, bis sie einen (statistischen) Strohhalm fanden, der die Reise nach Madrid sinnvoll erachten lässt. In ihrem Mittelfeldspieler Seydou Keita aus Mali sehen sie nun den typischen Angstgegner von Real Madrid. Der Afrikaner hat in seiner Karriere mit dem FC Lorient, dem FC Sevilla und dem FC Barcelona 16 Titel gewonnen und damit bloss zwei weniger als Cristiano Ronaldo. Vor allem aber hat er gegen Real Madrid in 17 Spielen nur zweimal verloren – und 11 Mal gesiegt. Wenn das kein gutes Omen ist.
Ob das allerdings reicht, um Zinédine Zidane und seine Truppe nervös zu machen? Auf die leichte Schulter will der französische Coach das Rückspiel gegen die Roma nicht nehmen. Er kündigte an, die Besten spielen zu lassen (verletzt ist einzig Karim Benzema). Es wird interessant sein zu sehen, wen Zidane damit meint. Zuletzt setzte er durchaus mit Erfolg auf unerfahrenere Spieler wie die Mittelfeldspieler Casemiro und Lucas Vazquez oder den 18-jährigen Stürmer Borja Mayoral.
Bislang haben elf Schweizer mit ihren Klubs die Runde der letzten acht erreicht.
Diese Spieler würden dem Projekt Zidane Impulse geben, schrieb die Zeitung «AS». Andere Beobachter sprachen in Anlehnung an die Herkunft Zidanes von einer «Französischen Revolution» bei Real. Solange gegen die AS Roma nicht das Unmögliche Tatsache wird, frisst diese französische Revolution aber zumindest vorerst noch nicht ihre Kinder.
Wolfsburg kann sich Niederlage erlauben
Auch im zweiten Duell vom Dienstag scheint die Vorentscheidung schon im Hinspiel gefallen zu sein. Der VfL Wolfsburg gewann beim belgischen Meister Gent 3:2 und kann sich im Heimspiel sogar eine Niederlage mit einem Tor Differenz leisten (sofern er nicht drei Tore kassiert), um erstmals in die Viertelfinals vorzustossen. So oder so wird die Liste der Schweizer Spieler in einem Champions-League-Viertelfinal verlängert. Entweder durch die Wolfsburger Diego Benaglio (gegen Gent verletzt) und Ricardo Rodriguez oder durch Danijel Milicevic von Gent.
Bislang haben elf Schweizer mit ihren Klubs die Runde der letzten acht erreicht: Alain Sutter (Bayern München), Ciriaco Sforza (Bayern München, Kaiserslautern), Stéphane Chapuisat (Borussia Dortmund), Patrick Müller (Lyon), Stéphane Henchoz (Liverpool), Johann Vogel (PSV Eindhoven, Milan), Philippe Senderos (Arsenal), Johan Djourou (Arsenal), Mario Gavranovic (Schalke), Xherdan Shaqiri (Bayern München) und Stephan Lichtsteiner (Juventus Turin).