An der Pädagogischen Hochschule (PH) Bern stand am kommenden Montag ein Referat des Nestlé-Präsidenten Peter Brabeck zum Thema „Innovationen umsetzen“ auf dem Programm einer Veranstaltung für Schulleiter. Nach Protesten hat die PH Bern nun aber Brabeck ausgeladen.
Dass der Nestlé-Verwaltungsratspräsident als Referent eingeladen worden sei, habe Vorstösse auf verschiedenen Kanälen ausgelöst. Es sei auch eine Kundgebung angekündigt worden und es habe Proteste gegeben. Das sagte der Rektor der PH Bern, Martin Schäfer, am Dienstagnachmittag auf Anfrage.
Die PH Bern sei schliesslich zum Schluss gekommen, dass die Veranstaltung im vorgesehenen Rahmen kaum mehr durchzuführen sei und der Aufwand für die notwendigen Begleitmassnahmen unverhältnismässig gewesen wäre. Brabeck habe die Absage des Referats mit Bedauern aufgenommen.
Offener Brief
Weiteren Kreisen bekannt wurde das geplante Referat am Dienstag durch einen Offenen Brief respektive eine Medienmitteilung, welche ein Assistent und ein Dozent der PH Bern verschickten. Der Brief ist nach ihren Angaben von 97 Studierenden und Angestellen der PH Bern unterzeichnet worden. Er fordert das Rektorat der PH Bern auf, den Anlass abzusagen.
Laut Schäfer entschied die Leitung der PH Bern aber schon vor Eingang dieses Briefs, die Veranstaltung abzusagen. Schäfer bedauert es, dass am kommenden Montag kein Dialog zwischen Schulleiterinnen und Schulleitern mit Brabeck zustandekommt.
Offenbar hat vor allem der vor kurzem in den Kinos gezeigte Film über das Wassergeschäft von Nestlé die Proteste ausgelöst. In ihrem offenen Brief kritisieren die 97 genannten Personen aber auch andere Aspekte der Nestlé-Geschäftstätigkeit.
Brabeck wäre an einer Veranstaltung namens „Montagsforum“ aufgetreten, welche seit fünf Jahren durchgeführt wird.