Pharao Ramses III. wurde die Kehle durchgeschnitten

Tausende Jahre nach seinem Tod scheint das Schicksal des sagenumwobenen Pharaos Ramses III. geklärt. Dem Herrscher wurde bei einer Haremsverschwörung wahrscheinlich mit einem scharfen Messer die Kehle durchgeschnitten, schreiben Forscher im „British Medical Journal“.

Forscher haben die Mumie von Ramses III. untersucht (Archiv) (Bild: sda)

Tausende Jahre nach seinem Tod scheint das Schicksal des sagenumwobenen Pharaos Ramses III. geklärt. Dem Herrscher wurde bei einer Haremsverschwörung wahrscheinlich mit einem scharfen Messer die Kehle durchgeschnitten, schreiben Forscher im „British Medical Journal“.

Die genaue Todesursache des Pharaos, der als letzter grosser Herrscher des Neuen Reichs gilt, war bisher unklar und unter Forschern viel diskutiert. Er sollte etwa 1155 vor Christus vom Thron gestossen werden. Involviert in den Mordkomplott soll einer seiner Söhne, Prinz Pentawere, gewesen sein.

Er wurde nun gemäss einem Bericht des Instituts für Mumien und den Gletschermann an der Europäischen Akademie im italienischen Bozen (EURAC) erstmals genetisch identifiziert.

An der Verschwörung war neben dem Sohn auch eine der beiden Frauen des Pharaos, Tiye, beteiligt, wie Institutsleiter Albert Zink erklärte. Verschiedene Untersuchungen wie DNA-Tests und Computertomographien wurden dafür am gut erhaltenen mumifizierten Herrscher im ägyptischen Museum in Kairo vorgenommen.

Palast gestürmt

Ramses III. regierte etwa von 1186 bis 1155 vor Christus. Bei einem Versuch, den Herrscherpalast zu stürmen und den Pharao vom Thron zu stürzen, soll es zum Mord gekommen sein. Nicht eindeutig belegbar ist nach Angaben der Wissenschaftler allerdings, ob der König sofort oder erst an den Folgen seiner Verletzungen starb.

Dass ihm die Wunden erst nach seinem Tod zugefügt wurden, scheint nach den neuen Untersuchungen an der Mumie sehr unwahrscheinlich. Ein Amulett, das der Mumie von Einbalsamierern beigefügt wurde und dem im Alten Ägypten heilende Kräfte zugeschrieben wurde, stützt diese These.

Mysteriöser Prinz

Im Gegensatz zur Mumie von Ramses III. wurden die sterblichen Überreste seines Sohnes, des Prinzen Pentawere, nie eindeutig identifiziert. Die neuen DNA-Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass es sich bei dem sogenannten „Unbekannten Mann E“, der in einer Grabstätte der Pharaonen im ägyptischen Deir el-Bahari gefunden wurde, um den damals 18 bis 20 Jahre alten Prinzen handelt.

Ungewöhnlich ist die Form seiner Bestattung: Sein Körper wurde etwa nur mit Ziegenhaut eingehüllt, seine inneren Organe und sein Gehirn wurden nicht wie gewöhnlich entfernt. Diese nicht standesgemässe Mumifizierung könnte auf eine Bestrafung hinweisen wegen der Beteiligung am Mordkomplott gegen seinen Vater.

Bei einem Gerichtsprozess nach dem Komplott wurde Pentawere schuldig gesprochen, wie erhaltene Papyrusschriften belegen. Der Prinz soll sich nach dem Urteil selbst das Leben genommen haben, heisst es darin. Die italienischen Forscher rund um Zink glauben aber, dass es auch möglich sei, dass Pentawere stranguliert wurde. Die tatsächliche Todesursache bleibt aber weiterhin Spekulation.

Nächster Artikel