Pharmafirmen im Fokus der EU-Kartellwächter

Die EU-Kartellwächter haben Arzneimittelhersteller wegen des Verdachts der Verhinderung günstiger Generika unter die Lupe genommen. Das Vorgehen der Unternehmen verletze EU-Kartellrecht, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit.

Pharmafirmen sollen die Lancierung von Generika behindert haben (Symbolbild) (Bild: sda)

Die EU-Kartellwächter haben Arzneimittelhersteller wegen des Verdachts der Verhinderung günstiger Generika unter die Lupe genommen. Das Vorgehen der Unternehmen verletze EU-Kartellrecht, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit.

Betroffen sind etwa der deutsche Pharmakonzern Merck und der dänische Konzern Lundbeck. Weitere Schritte gegen den französischen Arzneimittelhersteller Servier und mehrere Generikahersteller könnten in den nächsten Tagen wegen ähnlicher Verstösse folgen.

Im Blickpunk der Kommission stehen Vereinbarungen von Lundbeck mit vier Herstellern von Nachahmerpräparaten aus dem Jahr 2002 zu dem Mittel Citalopram gegen Depressionen. Die Kartellwächter werfen den Unternehmen vor, Verträge geschlossen zu haben, die einen schnellen Markteintritt von günstigeren Generikaversionen des Lundbeck-Präparats verhindert hätten.

Der dänische Konzern wies die Vorwürfe zurück. Es sei Politik von Lundbeck, sich an alle Gesetze zu halten, einschliesslich des Wettbewerbsrechts.

Merck erhielt einen Beschwerdebrief der Kommission, da damals die Generikatochter Generics UK eine der Firmen war, mit denen Lundbeck solche Vereinbarungen traf. „Wir werden die Beschwerden analysieren und sollte unsere Rechtsauffassung von der der Kommission abweichen, werden wir der Kommission dies mitteilen“, sagte ein Sprecher.

Merck hatte seine komplette Generikasparte im Jahr 2007 an den US-Konzern Mylan verkauft. Auch die Unternehmen Arrow, Resolution Chemicals, Xellia Pharmaceuticals, Alpharma, A.L. Industrier and Ranbaxy wurden von den EU-Kartellwächtern angeschrieben.

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