Pharmaindustrie will 14 Milliarden für Behandlungen spenden

Mehrere Pharmaunternehmen, darunter Novartis und Merck Serono, wollen in den kommenden zehn Jahren 14 Milliarden Behandlungen zur Bekämpfung von Tropenkrankheiten zu spenden. Diese Krankheiten betreffen eine Milliarde Menschen in armen Ländern.

Die Pharmaunternehmen starten die Initiative zusammen mit der WHO (Archiv) (Bild: sda)

Mehrere Pharmaunternehmen, darunter Novartis und Merck Serono, wollen in den kommenden zehn Jahren 14 Milliarden Behandlungen zur Bekämpfung von Tropenkrankheiten zu spenden. Diese Krankheiten betreffen eine Milliarde Menschen in armen Ländern.

Die Initiative wurde am Montag in London in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestartet. Zu den sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten zählen die Lepra, Trachom oder die Schlafkrankheit.

An der Initiative beteiligen sich 13 Pharmaunternehmen, die Regierungen der USA, Grossbritanniens und der Vereinigten Arabischen Emirate sowie die Bill Gates Stiftung und die Weltbank. Auch Länder, in denen Tropenkrankheiten endemisch sind, unterstützen das Vorhaben, darunter Bangladesch, Brasilien, Mosambik und Tansania.

Die Mitglieder der Gruppe verabschiedeten eine „Londoner Erklärung über vernachlässigte Tropenkrankheiten“. Damit verpflichten sie sich für eine Beibehaltung oder Ausweitung von Medikamentenspenden. Jährlich sollen es im Durchschnitt 1,4 Milliarden Behandlungen sein.

Auch immatrielle Spenden

Die Pharmaunternehmen verpflichten sich zudem, ihr Wissen und Moleküle zur Verfügung zu stellen, um die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen. Auch neue Finanzierungsarten sollen zur Verfügung stehen. Da sich die Entwicklung neuer Medikamente für diese Tropenkrankheiten finanziell nicht lohnt, wurde die Bekämpfung der Krankheiten lange vernachlässigt.

Novartis kündigte an, der WHO für weitere fünf Jahre Arzneimittel zur Behandlung von Lepra zu spenden, insgesamt 22,5 Millionen Dollar. Profitieren sollen 850’000 Patienten.

Merck Serono erhöht seine Beiträge zur Bekämpfung der Wurmkrankheit Bilharziose von 25 auf 250 Millionen Dollar. Das Genfer Unternehmen, das sich für die Ausmerzung der Bilharziose einsetzt, will damit Behandlungen zur Verfügung stellen, die den weltweiten Bedürfnissen zur Bekämpfung der Krankheit entspricht.

200 Millionen Menschen erkranken jedes Jahr an Bilharziose und 200’000 von ihnen sterben daran.

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